Mercedes: Startreihe eins trotz Fehlern

Lewis Hamilton startet in Montreal von Platz 1, Foto: Mercedes-Benz
Lewis Hamilton startet in Montreal von Platz 1, Foto: Mercedes-Benz
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Lewis Hamilton P4 1:14.121P1 1:13.076P1 1:12.812
Nico Rosberg P1 1:13.714P2 1:13.094P2 1:12.874

  • Besonderheiten: Sowohl Hamilton, als auch Rosberg vermasselten ihren letzten Versuch
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Lewis Hamilton: "Gestern hatte ich alles im Griff. Heute habe ich durch die Setupänderungen etwas das Gefühl verloren."
  • Nico Rosberg: "Obwohl ich die Pole ganz knapp verpasst habe, ist die erste Reihe eine gute Ausgangslage für das Rennen."

Mercedes wurde seiner Favoritenrolle im Qualifying von Montreal gerecht und besetzt fast schon wie gewohnt geschlossen die erste Startreihe. Der Abstand zur Konkurrenz in Person von Sebastian Vettel war mit weniger als zwei Zehnteln jedoch gering. Dies lag auch in veränderten äußeren Bedingungen begründet; im Gegensatz zum Freitag war es spürbar kühler. Jedoch hätte der Vorsprung größer ausfallen können. Sowohl Hamilton, als auch Rosberg bauten in ihren letzten Versuch grobe Schnitzer ein, während Vettel die bessere Strecke und die neuen Reifen perfekt ausnutzen konnte. Die Grundlage für seine Pole legte Hamilton übrigens komplett im ersten Sektor, wo er die Konkurrenz dominierte.

Ferrari: Vettel scheitert knapp an Mercedes

Sebastian Vettel fuhr dank neuem Turbo auf Rang drei, Foto: Ferrari
Sebastian Vettel fuhr dank neuem Turbo auf Rang drei, Foto: Ferrari
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Sebastian Vettel P2 1:13.925P7 1:13.857P3 1:12.990
Kimi Räikkönen P6 1:14.477P6 1:13.849P6 1:13.579

  • Besonderheiten: Sebastian Vettel touchiert die Wall of Champions - ohne Folgen
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Sebastian Vettel: "Nach Platz drei habe ich über die Pole-Position nachgedacht. Ich denke, sie wäre möglich gewesen."
  • Kimi Räikkönen: "Aufgrund der Wetterbedingungen war es ein hektisches Qualifying und ich war mit meiner Leistung nicht zufrieden."

Mit neuem Turbolader reiste Ferrari zum Kanada GP. Die Stellung als Nummer zwei konnte man gegenüber Red Bull zwar wieder festigen. Doch der Angriff auf Mercedes gelang im Qualifying nicht. Dank einer tollen letzten Runde konnte Sebastian Vettel bis auf 0,178 Sekunden an die Pole-Position heranfahren, doch gelang den Silberpfeilen kein zweiter sauberer Versuch. Der tatsächliche Abstand dürfte daher größer sein. Kimi Räikkönen kam im Qualifying überhaupt nicht zurecht und musste sich beiden Red Bulls geschlagen geben. Er belegte nur Rang sechs.

Red Bull: Auf dem Boden der Tatsachen

Daniel Ricciardo behielt im teaminternen Duell die Oberhand, Foto: Red Bull
Daniel Ricciardo behielt im teaminternen Duell die Oberhand, Foto: Red Bull
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Daniel Ricciardo P3 1:14.030P3 1:13.540P4 1:13.166
Max Verstappen P7 1:14.601P5 1:13.793P5 1:13.414

  • Besonderheiten: Ricciardo macht Bekanntschaft mit der Wall of Champions, bleibt jedoch von Schäden verschont
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Daniel Ricciardo: "Wir haben alles zusammenbekommen und wir sind glücklich mit Platz vier. Wir sind nur drei Zehntel weg von der Pole."
  • Max Verstappen: "Mein letzter Versuch ging nicht auf. Ich hatte zu viel Übersteuern, und das ist in diesen Kurven natürlich nicht hilfreich."

In Monaco war Red Bull die klare Nummer zwei mit Blick auf den Sieg. In Kanada aber ist die Lücke wieder größer. Die neue Power Unit von Renault ist zwar deutlich konkurrenzfähiger als noch vor einigen Wochen. Auf einer reinen Power-Strecke wie Montreal aber reicht es nicht für ganz vorne. Immerhin konnten sich beide Bullen zwischen die Ferraris schieben. Der Abstand zu Vettel betrug weniger als zwei Zehntel, Mercedes jedoch war im Qualifying nicht in Reichweite. Teamintern setzte sich Ricciardo gegen Max Verstappen durch und bastelt damit weiter an seinem Nummer-1-Status.

Williams: Auch auf Highspeed-Strecke nur die Nummer vier

Trotz Mercedes-Power ist Williams auch in Kanada nur die Nummer vier, Foto: Sutton
Trotz Mercedes-Power ist Williams auch in Kanada nur die Nummer vier, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Valtteri Bottas P5 1:14.389P4 1:13.791P7 1:13.670
Felipe Massa P12 1:14.815P8 1:13.864P8 1:13.769

  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Valtteri Bottas: "Das wolkige Wetter machte es schwierig, die Reifen auf Temperatur zu bekommen."
  • Felipe Massa: "Es war eine sehr umkämpfte Qualifying-Session, wir haben mit allen Teams in geringen Abständen gekämpft."

Nach dem engen Kurs in Monaco wollte sich Williams auf einem geliebten Hochgeschwindigkeits-Kurs wieder in Tuchfühlung zu den Spitzenplätzen bringen. Doch nach dem Qualifying steht fest: Auch in Montreal ist man nur die Nummer vier. Gegen die großen drei Teams kann Williams aktuell nichts ausrichten. Valtteri Bottas und Felipe Massa holten das Bestmögliche heraus und belegten geschlossen die vierte Startreihe. Dabei behielt der Finne im teaminternen Vergleich um 99 Tausendstelsekunden die Oberhand.

Force India: Kampf um die letzten Punkte

Nico Hülkenberg gelang der Einzug in Q3, Foto: Sutton
Nico Hülkenberg gelang der Einzug in Q3, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Nico Hülkenberg P8 1:14.663P9 1:14.166P9 1:13.952
Sergio Perez P11 1:14.814P11 1:14.317- -

  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Nico Hülkenberg: "Ich denke, wir haben das Meiste aus unseren Möglichkeiten gemacht. Der neunte Platz ist eine solide Basis, die uns Punkte bringen sollte."
  • Sergio Perez: "Wir hatten nur einen Satz Ultrasofts übrig, um ins Q3 zu kommen."

Eine Wiederholung des Monaco-Resultats ist für Force India nur unter ganz kuriosen Umständen möglich. Im Qualifying für den Kanada GP schaffte es Nico Hülkenberg in den dritten Abschnitt, Sergio Perez dagegen musste sich mit Rang elf begnügen. Der Mexikaner benötigte bereits im Q1 einen Satz Reifen mehr, als geplant, was seine Situation für Q2 erschwerte. Immerhin hat er nun den Vorteil der frischen Reifen für das Rennen. Hülkenberg konnte in Q3 nix mehr nach vorne ausrichten, allein der Rückstand auf den vor ihm platzierten Massa betrug über drei Zehntel.

McLaren: Business as usual

Zur eigenen Überraschung schaffte Fernando Alonso den Einzug in die Top 10, Foto: Sutton
Zur eigenen Überraschung schaffte Fernando Alonso den Einzug in die Top 10, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Fernando Alonso P14 1:15.026P10 1:14.260Pxx 1:14.338
Jenson Button P10 1:14.755P12 1:14.437- -

  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Fernando Alonso: "Wir sind bereit, zu attackieren. Wir kämpfen nicht um die WM, also haben wir auch nichts zu verlieren."
  • Jenson Button: "Am Scheitelpunkt zu den Top 10 ist genau das, wo wir derzeit stehen - und wo wir seit einigen Rennen stehen."

Ob Barcelona, Monaco oder Montreal - die Performance von McLaren ist stets dieselbe. Lange erhoffte Konstanz, mögen die Optimisten in den Raum werfen. Und tatsächlich: Auf einer Power-Strecke wie Montreal ist der Einzug in Q3 für McLaren ein Erfolg. Mit Sergio Perez ließ Fernando Alonso gar einen Fahrer mit Mercedes-Antrieb hinter sich. Auch Jenson Button war auf seiner letzten Runde auf einem guten Weg, ein Fehler kostete ihm jedoch den Einzug in das letzte Segment. Ein Makel jedoch könnte für das Rennen bitter werden: Bei den Höchstgeschwindigkeiten belegte McLaren trotz aller Freude die beiden letzten Positionen.

Toro Rosso: Sainz küsst Wall Of Champions

Carlos Sainz Jr. schlug in der Wall of Champions ein, Foto: Sutton
Carlos Sainz Jr. schlug in der Wall of Champions ein, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Carlos Sainz P9 1:14.714P16 1:21.956- -
Daniil Kvyat P13 1:14.829P13 1:14.457- -

  • Besonderheiten: Sainz' Heck bricht aus - und touchiert die Wall Of Champions
  • Techn. Probleme: Kvyat nach Verbremser in FT3 kurzzeitig im Notausgang
  • Strafen: Daniil Kvyat (+3 Startplätze aus Monaco)
  • Carlos Sainz: "Was für eine Schande. Bis zum ersten Run in Q2 war es ein gutes Wochenende."
  • Daniil Kvyat: "Es war kein schlechtes Qualifying, aber es ist schade, dass wir die extra Zehntel nicht gefunden haben."

Es war nicht der Samstag von Toro Rosso. Zunächst verbremste sich Daniil Kvyat im dritten Freien Training vor Kurve drei und musste den Notausgang nehmen. Ohne fremde Hilfe wäre die Session für den Russen gelaufen. Doch den größeren Bock schoss sein Teamkollege Carlos Sainz ab. Der Spanier beschleunigte in seinem ersten Outing in Q2 nach der letzten Schikane zu früh. Die Konsequenz: Das Heck brach aus und krachte gegen die Wall Of Champions. Damit war das Qualifying für Sainz gelaufen. Passiert ist ihm bei dem Vorfall nichts.

Haas: Guttierez schlägt Grosjean

Seltenes Bild bei Haas: Esteban Gutierrez hat die Nase gegen Romain Grosjean vorne, Foto: Sutton
Seltenes Bild bei Haas: Esteban Gutierrez hat die Nase gegen Romain Grosjean vorne, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Romain Grosjean P16 1:15.444P15 1:14.803- -
Esteban Gutierrez P15 1:15.148P14 1:14.571- -

  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Romain Grosjean: "Wir haben keinen Grip. Wir bekommen die Reifen einfach nicht zum Arbeiten."
  • Esteban Gutierrez: "Es war dieses Wochenende nicht einfach, den Fokus zu bewahren, weil ich mich nicht wohl fühle."

Haas ist mittlerweile auf dem harten Boden der Tatsachen aufgekommen. Nach grandiosem Saisonauftakt zeigten sich immer mehr Defizite des F1-Neulings. Mittlerweile kämpfen Romain Grosjean und Esteban Gutierrez um den Einzug in den zweiten Qualifyingabschnitt. Mehr ist nicht drin. Auch heute nicht. Während Grosjean auf der Suche nach Grip noch nicht fündig geworden ist, ist Gutierrez mit seiner Performance nicht ganz unzufrieden. Der Mexikaner ist gesundheitlich angeschlagen. Umso höher ist die Tatsache anzusiedeln, dass er seinen Teamkollegen im Quali-Duell geschlagen hat.

Renault: Magnussen demoliert R.S.16

Jolyon Palmer war Alleinunterhalter für Renault im Qualifying, Foto: Sutton
Jolyon Palmer war Alleinunterhalter für Renault im Qualifying, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Jolyon Palmer P17 1:15.459- -- -
Kevin Magnussen - -- -- -

  • Besonderheiten: Magnussen-Crash in Kurve sechs (FT3)
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: -
  • Jolyon Palmer: "Ich bin zufrieden mit meiner Runde und das Auto lag mir heute wesentlich mehr."
  • Kevin Magnussen: "Was soll ich sagen? Natürlich wollte ich lieber mitfahren als beim Qualifying zuzuschauen."

Kevin Magnussen sorgte im dritten Freien Training durch seinen Crash für einen vorzeitigen Abbruch der Session. Das Auto wurde dabei so stark beschädigt, dass es die Mechaniker nicht mehr schafften, es zum Qualifying zu reparieren. Damit war der Arbeitstag für den Dänen relativ schnell gelaufen. Teamkollege Jolyon Palmer schlug sich im Qualifying wacker. Ihm fehlte nur knapp eine Hunderstel, um in den zweiten Qualifyingabschnitt einzuziehen.

Manor: Wehrlein versus Sauber

Pascal Wehrlein schlug beide Sauber, Foto: Sutton
Pascal Wehrlein schlug beide Sauber, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Pascal Wehrlein P18 1:15.599- -- -
Rio Haryanto P21 1:17.052- -- -

  • Besonderheiten: Wehrlein schlägt beide Sauber
  • Techn. Probleme: Haryanto crasht in Streckenbegrenzung - Plattfuß
  • Strafen: -
  • Pascal Wehrlein: "Ich bin ziemlich happy mit meinem Qualifying. Ich war nah dran an Q2 und vor beiden Saubers."
  • Rio Haryanto: "Heute war ein sehr enttäuschender Tag für mich. Die Pace war nicht gut."

Wo es auf die reine Motorenpower ankommt, ist Pascal Wehrlein zur Stelle. Mit Mercedes-Power im Heck ist es natürlich keine große Überraschung, dass er sowohl Felipe Nasr als auch Marcus Ericsson hinter sich lassen konnte. Rio Haryanto war etwas unglücklich, als er mit dem Heck die Streckenbegrenzung touchierte und sich dabei einen Plattfuß einfuhr. Damit war das Qualifying für den Indonesier gelaufen.

Sauber: Nix geht

Sauber erlebte einen Tag der Enttäuschung, Foto: Sutton
Sauber erlebte einen Tag der Enttäuschung, Foto: Sutton
Fahrer Q1BestzeitQ2BestzeitQ3Bestzeit
Marcus Ericsson P19 1:15.635- -- -
Felipe Nasr P20 1:16.663- -- -

  • Besonderheiten: -
  • Techn. Probleme: -
  • Strafen: Marcus Ericsson (+3 Startplätze aus Monaco)
  • Marcus Ericsson: "Ein schwieriges Qualifying. Gegen Ende meiner schnellen Runde wurden die Regentropfen immer mehr und der Asphaltbelag immer rutschiger."
  • Felipe Nasr: "Dieses Qualifying war heikel. Generell hatte ich sehr mit der fehlenden Bodenhaftung des Autos zu kämpfen."

Sauber steckt in der Klemme. Und daran wird sich auch nach dem Kanada Grand Prix nicht viel ändern. Marcus Ericsson und Felipe Nasr mussten sich im Qualifying gar Pascal Wehrlein im Manor geschlagen geben. Ein Schlag in die Magengrube, der sitzt. Hoffnungsschimmer Regen: Sollte es regnen, könnten beide Sauber-Männer die Kapriolen zu ihrem Vorteil nutzen. Aus eigener Kraft könnten sie höchstens Manor-Pilot Wehrlein einfangen.