Valtteri Bottas und Felipe Massa konnten den guten Russland-Ruf von Williams beim Rennen auf dem Sochi Autodrom untermauern. Doch trotz des bis dato besten Saisonergebnisses, hatten beide Fahrer wieder mit abbauenden Reifen zu kämpfen und blieben hinter den eigenen Erwartungen zurück.

Bottas' Undercut wird zum Rohrkrepierer

Bottas hatte seine Reifen an diesem Sonntag zwar besser im Griff als Teamkollege Massa, doch auch er kämpfte wieder mit dem Verschleiß. Selbst ein vermeintlicher Taktik-Kniff half ihm nicht, gegen die Konkurrenz von Mercedes und Ferrari zu bestehen.

"Der Anfang des Rennens war ziemlich gut und wir waren in der Lage, uns gegen ein paar der schnelleren Autos zu verteidigen. Ich denke, die aggressive Taktik mit dem frühen ersten Boxenstopp war gut, aber unglücklicherweise haben es die Autos mit der besseren Pace geschafft, vorbeizukommen", gab der Finne zu Protokoll. Daher war er mit dem Resultat auch nicht restlos zufrieden. "Ich hatte mir heute definitiv mehr vorgenommen als Platz vier, also müssen wir weiterhin pushen", so Bottas weiter.

Williams-Chefingenieur Rob Smedley sah dies ähnlich. "Mit der Fahrzeug-Performance geht es vorwärts, auch im Renntrimm heute. Ich denke, unsere Pace im Vergleich mit Ferrari und Mercedes hat sich verbessert, und das ist es wonach wir streben müssen", so der Brite.

Später Sicherheits-Stopp für Massa

Während Teamkollege Bottas mit einem Stopp auskam, musste Massa in der 46. Runde seiner Crew einen zweiten Besuch abstatten. "Felipes Reifen haben gegen Ende des Rennens abgebaut, also haben wir einen Sicherheits-Stopp eingelegt und ihn wieder auf den Supersofts fahren zu lassen, da wir genug Abstand nach hinten hatten und es uns erlauben konnten, ihn reinzuholen und den fünften Platz zu halten" so Rob Smedley.

"Valtteri hat hier besser seine Reifen gemanagt, während ich es in China besser hinbekommen habe", sagte Massa. Angesichts seines fünften Platzes war Massa dennoch zufrieden mit dem Ergebnis. "Ich wäre zwar lieber Vierter als Fünfter geworden, aber so läuft das Spiel halt nicht. Daher bin ich glücklich mit dem Resultat", fuhr der Brasilianer fort.

Vom Red Bull-Desaster profitiert

Vor dem Großen Preis von Russland lag der britische Traditionsrennstall noch 28 Punkte hinter Red Bull - nach dem Rennwochenende am Schwarzen Meer ist der Vorsprung auf nunmehr sechs Punkte geschmolzen. Grund dafür war in erster Linie die schwache Performance von Red Bull, deren Fahrer zunächst in der Startphase kollidierten und auch im weiteren Rennverlauf auf keinen grünen Zweig mehr kamen.

"Ich denke unsere Pace im Vergleich mit Red Bull war an diesem Wochenende wirklich gut. Sie hatten ein schlechtes Wochenende und daraus konnten wir absolut Kapital schlagen. Wir haben im Kampf gegen Red Bull und Toro Rosso 22 Punkte geholt, und auch Platz drei ist jetzt in Sichtweite. Wir müssen jetzt einfach weiter darauf zumarschieren", so Rob Smedley.