Premiere für Marcus Ericsson im neuen Sauber C35 in Barcelona. In der zweiten Testwoche durfte der Schwede erstmals sein neues Arbeitsgerät ausprobieren - mit zahlreichen Hindernissen. Das wohl größte: Er sorgte für eine rote Flagge, weil sich ein Rad von seinem Sauber löste - auf seiner dritten Runde auf den Pneus. "Wir wissen noch nicht zu 100 Prozent, was passiert ist, aber wir untersuchen es", verriet Ericsson am Abend. "Letztlich ist es einfach abgefallen, als ich in die Kurve eingelenkt habe." Auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com stellte er klar, dass es sich ausschließlich um ein Problem des Rades, nicht aber der Aufhängung gehandelt hat.

Das war allerdings nicht das erste Problem, mit dem der Sauber-Pilot am zweiten Testtag in Barcelona zu kämpfen hatte. Er konnte die Box erst mit deutlicher Verspätung verlassen und verlor einiges an Fahrzeit. "Wir hatten über Nacht einen Motorwechsel, das hat länger gedauert, als wir erwartet hatten", erklärte Ericsson. Auf der Strecke kamen weitere Schwierigkeiten mit der Power Unit hinzu, die nur einige Outlaps erlaubten.

Ein Problem am Sauber verhinderte ein annehmbares Pensum am Vormittag, Foto: Sutton
Ein Problem am Sauber verhinderte ein annehmbares Pensum am Vormittag, Foto: Sutton

Bessere Bremsstabilität mit dem neuen Sauber

Zumindest am Nachmittag reichte es für einige Longruns auf Mediumreifen und insgesamt spulte er im neuen Boliden 55 Runden ab. Mit 4,226 Sekunden Rückstand landete Ericsson auf Rang elf. Das generelle Gefühl war nichtsdestotrotz durchweg positiv. Ericsson erkannte ein deutlich gesteigertes Gesamtpaket und Verbesserungen in allen Bereichen des Autos - vor allem die Schwachpunkte des C34 wurden angegangen.

"Ich habe das Gefühl, dass sich das Bremsen und die Bremsstabilität verbessert haben. Auch auf Aerodynamik-Seite ist uns ein weiterer Schritt gelungen. Das Auto ist nun besser und stabiler in Highspeedkurven", erklärte der Schwede auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

Durch seine limitierte Anzahl an Runden waren genauere Aussagen schwierig. Der Sauber-Mann erkannte aber eine gute Basis, die allerdings noch Zeit zur Optimierung und Analyse benötigt. "Bereits in Melbourne mit diesem Auto komplett aussortiert zu sein, wird uns alle fordern. Aber wir haben den Grundstein und das ist ein guter Anfang."

Marcus Ericsson stimmt der neue Ferrari-Motor positiv, Foto: Sutton
Marcus Ericsson stimmt der neue Ferrari-Motor positiv, Foto: Sutton

Ferrari-Power-Unit mit Potenzial

Der erste Test im neuen Sauber bedeutete auch den ersten Versuch mit der neuen Power Unit von Ferrari. Für den Schweden war das große Potenzial des neuen Antriebsstrangs - trotz zahlreicher Probleme - klar zu erkennen, obwohl der Abstand zu Mercedes nach wie vor vorhanden ist. "Die Fahrbarkeit ist besser. Die Leute versuchen immer noch verschiedene Dinge auf Motorenseite, aber das Potenzial ist da."

Potenzial alleine wird Sauber in Australien allerdings nicht in die Nähe der Punkte bringen. Läuft es beim Saisonauftakt wie am zweiten Testtag, droht dank zahlreicher Kinderkrankheiten ein Komplettausfall. Darüber will sich Ericsson aktuell aber noch keine Gedanken machen. "Es ist nichts, worüber ich mir Sorgen machen müsste. Sicherlich kann man an solchen Tagen wie heute leicht frustriert werden, aber wir versuchen es am Freitag nochmal und sehen dann weiter."