Williams-Pilot Valtteri Bottas hat am Mittwoch der zweiten Testwoche in Barcelona die Tages-Bestzeit erzielt. Mit 1:23.261 Minuten lag der Finne am Ende gut dreieinhalb Zehntel vor Weltmeister Lewis Hamilton im Silberpfeil. Doch der Jubel beim ohnehin nordisch-zurückhaltenden 26-Jährigen hielt sich in Grenzen. Er erfreute sich - wenn überhaupt - an etwas anderem. "Wir sind wieder eine große Anzahl Kilometer gefahren. Das ist aus meiner Sicht das Wichtigste beim Testen", bilanzierte Bottas.

Tatsächlich absolvierte er am Dienstag und Mittwoch jeweils über 100 Runden ohne größere Probleme. "Wegen der Zuverlässigkeit mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Es ist ein zuverlässiges Auto. Wir müssen nur noch sicher gehen, dass es schnell ist", so der Pilot. Auf die Frage, wie nah die heute gefahrene Bestzeit schon am Maximum des Autos war, antwortete er gegenüber Motorsport-Magazin.com: "Nicht weit weg. Sicher können wir noch schneller, aber ich habe die letzten Tage versucht, alles aus dem Auto herauszuholen, was ging."

Er glaubt in jedem Fall an eine weitere Verbesserung des Boliden bis zum Saisonstart in Melbourne. "Wir haben an den vier Tagen, die ich gefahren bin, viel gelernt. Genauso war es an den zwei Tagen mit Felipe. Außerdem kommen ja noch zwei Tage. Das sollte noch ein Schritt vorwärts sein", sagte Bottas. Mercedes sei derzeit in einer anderen Liga, aber sein Team stehe gemeinsam mit Ferrari und Red Bull dahinter.

Valtteri Bottas ist überzeugt von dem Potential seines neuen Williams, Foto: Sutton
Valtteri Bottas ist überzeugt von dem Potential seines neuen Williams, Foto: Sutton

Von der neuesten Idee zum Qualifying wusste Bottas noch gar nicht

Entsprechend optimistisch blickt er auf die kommenden Monate. "Ich denke, das ist ein guter Start in die Saison. Ich habe das Gefühl, wir sind weiter als im letzten Jahr - zu einem früheren Zeitpunkt", gab er zu Protokoll, nur um sich dann gleich wieder zu beschwichtigen: "Das ist aber schwierig zu sagen. Ich will auf dem Boden bleiben. Es ist noch kein einziges Rennen gefahren." Man wisse schließlich auch nie, welche Programme die anderen Teams beim Testen durchführen.

In Sachen Qualifying-Format wurde Bottas von den aktuellen Ereignissen etwas überrumpelt. Als ihn Journalisten im Anschluss an die Test-Session darauf ansprachen, hatte er vom neuesten Vorschlag noch gar nichts gehört. Die derzeitige Planung sieht vor, dass in Q1 und Q2 "Reise nach Jerusalem" gespielt wird, Q3 aber wie gewohnt abläuft. Über diese Variante in Kenntnis gesetzt kommentierte der Williams-Pilot im Stile seines Landsmannes Kimi Räikkönen: "Dann ist das eben so."