Zur bevorstehenden Saison 2016 bleibt das Reglement der Formel 1 im zweiten Jahr in Folge weitestgehend stabil. 2017 soll es nach drei Jahren Hybrid-Ära jedoch zur einschneidenden Neuerungen kommen. Die Rede ist von der viel zitierten Regel-Revolution.

Kernpunkt bisher: Die Reifen sollen breiter, die Flügel größer und die Rundenzeiten somit mehrere Sekunden schneller werden. Die Sorge: Allein durch mehr Speed muss das Racing nicht zwingend besser werden. Überholmanöver könnten sich sogar noch rarer machen, heißt es unter Skeptikern wie Williams-Technikchef Pat Symonds

Um dem vorzubeugen müssen die Regelmacher laut Jenson Button daher vor allem eine Frage beantworten: Wie bekommen wir mehr mechanischen Grip? Das sei der Schlüssel zu besserem Racing, erklärt der britische Routinier. "Eines der großen Dinge ist, dass die Fahrer Spaß dabei haben müssen, das Auto zu fahren. Wenn sie dann entweder mit einem Lächeln im Gesicht aussteigen oder herausklettern und dabei aus dem Auto fallen, weil es physisch so hart ist, dann werden die Fans es lieben, denke ich", sagt Button gegenüber Autosport.

Doch genau diesen Effekt könne man aber nur auf eine Weise erzielen: "Mechanischer Grip ist der Weg, den du gehen musst, wenn du Rundenzeit finden willst, weil es das Hinterherfahren nicht beeinflusst", erklärt Button. Im Gegensatz dazu ist es gegenwärtig gerade die allzu ausgefeilte Aerodynamik, welche Überholmanöver so schwierig macht. Bestes Beispiel: Mercedes. Fahren die Silberpfeile vorne, sind sie unschlagbar. Stecken sie im Verkehr, so tun sich selbst Nico Rosberg und Lewis Hamilton schwer, sich zurück nach vorne zu kämpfen.

Mit einem zusätzlichen Auspuffrohr soll der Sound 2016 schonmal besser werden, Foto: Sutton/Motorsport-Magazin.com
Mit einem zusätzlichen Auspuffrohr soll der Sound 2016 schonmal besser werden, Foto: Sutton/Motorsport-Magazin.com

Anfällige Aerodynamik erschwert selbst Mercedes das Leben

Die Aerodynamik selbst kann allerdings auch hinsichtlich des mechanischen Grips eine Rolle spielen. "Ich denke, das hier das meiste vom Diffusor kommen muss, da dies die Region ist, die das folgende Auto am wenigsten beeinflusst", sagt Button. In seiner eigenen Situation bei McLaren würden neue Regeln ohnehin ganz besonders helfen: "Da kannst du aufholen, denn es wir für alle ganz neu sein. Es ist eine weiße Weste und hoffentlich, wir das den Teams, die gerade nicht vorne sind, helfen, aufzuholen. Mit den aktuellen Regeln ist es schwierig, die Lücke zu überbrücken."

Dass die Regelmacher ihren Job gut erledigen werden, bezweifelt der Brite nicht. "Die Teams und die FIA haben verstanden, wo der Sport hingehen muss", sagt er. "Gerade ist er nicht am richtigen Platz und es gibt immer Raum für Verbesserungen", trommelt Button dennoch für nachhaltiges Engagement. Für 2016 bewege sich die Formel 1 aber schon in die richtige Richtung. "Sie (die Autos) werden ab 2016 besser klingen. Das ist gut, denn es ist ein massiver Teil des Sports. Ich denke, das wird helfen", lobt Button.