Mercedes, Ferrari, Williams - das Endresultat des Brasilien GP offenbarte keine wirkliche Überraschung. Viel mehr verwundert ein Blick auf die Topspeeds im Rennen. Auf dem Spitzenplatz findet sich mit Max Verstappen ein Fahrer mit Renault-Antrieb im Heck. Der Niederländer brachte 332,1 km/h auf den Tacho. Mit schon knapp vier km/h Rückstand folgt Sebastian Vettel auf Rang zwei, dahinter allerdings liegen bereits die beiden Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat. Drei Renaults unter den Top 4? Wie kann das sein, klagte Ricciardo doch über die fehlende Leistung seines neuen Renault-Motors?
Wenig los an der Spitze
Die Antwort findet sich im eher faden Rennen. An der Spitze waren die Abstände zu groß, als dass ein DRS-Einsatz plus Windschatten möglich gewesen wäre. Im Mittelfeld dagegen war das öfters der Fall, gerade Max Verstappen sorgte mehrfach für tolle Überholmanöver auch im letzten Renndrittel. Zu diesem Zeitpunkt sind die Autos zudem bekanntlich leichter, was ebenfalls zu diesem Ergebnis führt. Auch die Red Bull waren in Kämpfe verstrickt, Daniil Kvyat biss sich vergeblich die Zähne an Nico Hülkenberg aus. Wer dennoch an eine plötzliche Leistungssteigerung Renaults glaubt, sollte sich die Daten aus dem Qualifying ansehen. Dort fand sich der erste Renault-Pilot auf Rang neun.

Auf Rang fünf der Topspeed-Rangliste am Sonntag findet sich Marcus Ericsson mit 323,6 km/h vor Lewis Hamilton, der zumindest ein paar Runden das DRS im "Duell" mit Nico Rosberg verwenden durfte. Die restlichen Platzierungen in den Top 10 gehören ausnahmslos Mercedes- Fahrern: Pastor Maldonado (319,7 km/h), Nico Hülkenberg (319,5 km/h), Sergio Perez (318,0 km/h) sowie Nico Rosberg, der mit 316,4 Stundenkilometern die Top 10 abschließt. Zwar kam auch Rosberg durch Überrundungen in den Genuss des Drag-Reduction-Systems, doch setzen die Silberpfeile bekanntermaßen ohnehin weniger auf Topspeed als auf Abtrieb.
Ein Trauerspiel legten erneut die McLaren-Hondas hin. Zwar freute sich Jenson Button nach dem Rennen darüber, dass er in den Kurven mithalten konnte, auf der Geraden war er jedoch erneut ein leichtes Opfer. Gerade einmal 307,6 km/h brachte er auf den Asphalt, nur die beiden Manor Marussias waren noch langsamer. Fernando Alonso erging es nicht viel besser, seine 311,1 km/h reichten nur zum viertletzten Platz. Trost spendet möglicherweise der Fakt, dass auch Kimi Räikkönen nicht über 313,2 Stundenkilometer hinaus kam. Doch der Finne fuhr auch ein extrem einsames Rennen.
Die Topspeeds beim Großen Preis von Brasilien
Fahrer | Team | Motor | Topspeed |
Max Verstappen | Toro Rosso | Renault | 332,1 km/h |
Sebastian Vettel | Ferrari | Ferrari | 328,9 km/h |
Daniel Ricciardo | Red Bull | Renault | 327,9 km/h |
Daniil Kvyat | Red Bull | Renault | 326,4 km/h |
Marcus Ericsson | Sauber | Ferrari | 323,6 km/h |
Lewis Hamilton | Mercedes | Mercedes | 322,5 km/h |
Pastor Maldonado | Lotus | Mercedes | 319,7 km/h |
Nico Hülkenberg | Force India | Mercedes | 319,5 km/h |
Sergio Perez | Force India | Mercedes | 318,0 km/h |
Nico Rosberg | Mercedes | Mercedes | 316,4 km/h |
Felipe Massa | Williams | Mercedes | 316,2 km/h |
Romain Grosjean | Lotus | Mercedes | 315,7 km/h |
Valtteri Bottas | Williams | Mercedes | 313,4 km/h |
Kimi Räikkönen | Ferrari | Ferrari | 313,2 km/h |
Felipe Nasr | Sauber | Ferrari | 311,6 km/h |
Fernando Alonso | McLaren | Honda | 311,1 km/h |
Jenson Button | McLaren | Honda | 307,6 km/h |
Will Stevens | Manor Marussia | Ferrari (2014) | 304,2 km/h |
Alexander Rossi | Manor Marussia | Ferrari (2014) | 299,0 km/h |
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