Starkes Comeback von Iceman Kimi Räikkönen am Rennsonntag in Suzuka: Nach Platz sechs im Qualifying - einem wegen eines Sessionabbruchs laut Räikkönen beschissenen Ergebnis - macht der Finne am Sonntag zwei Positionen gut und landet hinter Teamkollege Sebastian Vettel auf Platz vier beim Japan GP. "Wir haben heute alles herausgeholt, was von der Startposition aus möglich war", sagt Räikkönen. "Danke Kimi, ein gutes Rennen von dir", lobt Teamchef Maurizio Arrivabene.

Gleich am Start schnappt sich Räikkönen eine Position. Der Finne profitiert dabei von einer Berührung zwischen Daniel Ricciardo und Felipe Massa, die ihn in Kurve eins auf Rang fünf spült. Auf dem kurzen Weg zur zweiten Kurve zieht Räikkönen beinahe noch an Nico Rosberg vorbei , muss aber zurückstecken. Nachdem Rosberg schnell an Valtteri Bottas vorbeigeht, nimmt Räikkönen schließlich die Verfolgung seines Landsmannes auf.

Räikkönen bleibt trotz härterer Reifen an Bottas dran und schnappt sich den Williams per Undercut, Foto: Sutton
Räikkönen bleibt trotz härterer Reifen an Bottas dran und schnappt sich den Williams per Undercut, Foto: Sutton

Räikkönen mit starker Pace, Ferrari mit Top-Undercut

Nach dem ersten Reifenwechsel fahren die beiden Finnen auf unterschiedlichen Reifenmischungen. In diesem zweiten Stint gelingt es Räikkönen mühelos - trotz der härteren Mischung - direkt an Bottas auf den Mediums dranzubleiben. "Es war heute das beste Auto, das wir in der ganzen Saison hatten. Wir hatten eine gute Speed, obwohl diese Art Strecke uns nicht so liegt", erklärt der Iceman seine starke Pace.

"Wir dürfen dieses Resultat nicht mit dem vergleichen, was wir in Singapur geschafft haben. Wir müssen uns den Abstand zu unseren Hauptrivalen angucken, den wir in Silverstone hatten, weil das eine ähnliche Charakteristik ist wie hier. Und hier war er kleiner. Also gab es eine massive Verbesserung in allen Bereichen, angefangen mit der Power Unit", bestätigt auch Arrivabene die gute Performance des SF15-T.

Anders als man nun erwarten durfte, setzt Ferrari allerdings nicht darauf, den Williams-Piloten im letzten Stint auf der Strecke niederzuringen - immerhin wird Bottas am Ende noch die härten Pirelli fahren müssen. Stattdessen wagt die Scuderia einen sehr frühen Undercut. Bereits 24 Runden vor Rennende kommt Räikkönen zum Reifenwechsel. Doch Ferrari zieht nicht die weichen, sondern erneut die harten Reifen auf. Somit ist das Risiko, nicht zuende fahren zu können minimiert und - nach dem starken zweiten Stint Räikkönens - auch die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, dennoch klar schneller als Bottas fahren zu können - was tadellos funktionert.

"Wir haben einen guten Job an der Box gemacht und haben Bottas bei der Ausfahrt geschnappt. Wir haben immer die richtigen Reifen zu richtigen Zeit gewählt. Mehr hätten wir nicht mehr erreichen können", lobt daher Räikkönen die Strategieabteilung der Scuderia.