Kimi Räikkönen im Aufwind: Nach dem starken Qualifying in Monza, meldet sich der Finne ganz vorn zurück. Zwar stahl ihm am Samstag Teamkollege Sebastian Vettel mit einer beeindruckenden Pole-Runde die Show. Doch die Vertragsverlängerung für 2016 scheint beim Iceman einen Schalter umgelegt zu haben, auch wenn er sich selbst dessen nicht bewusst ist. "Wir haben alles so gehandhabt wie gewohnt, haben nichts Besonderes gemacht. Aber es lief gut", sagte er noch in Monza.

Räikkönen: Volle Attacke im Rennen, Foto: Sutton
Räikkönen: Volle Attacke im Rennen, Foto: Sutton

Nach dem starken dritten Platz im Qualifying zum Singapur Grand Prix gibt sich der Finne wie gewohnt cool: "Wir werden morgen sehen, wie es läuft. Hoffentlich schaffen es beide Autos aufs Podest." Dass die schnellen Piloten auf dem engen, verwinkelten Marina Bay Street Circuit im Verkehr ausgebremst werden können, kann frustrieren. Aber auch die Fehlerquote steigt unweigerlich, mit teils verheerendem Ausgang. "Ich hatte heute ein paar Schwierigkeiten während meiner Runs", erklärt Räikkönen den deutlichen Rückstand von 0,782 Sekunden auf seinen Teamkollegen.

Im Vergleich zum Freitag, wo der Iceman Vettel knapp drei Zehntel abgezwackt hat, verwundern die vertauschten Rollen nach dem Qualifying. "Ich hatte den ganzen Tag mit dem Setup zu kämpfen gehabt, um ausreichend Grip und Balance zu finden. Es war schwierig, das Auto so abzustimmen, wie ich es wollte", sagte der Finne."

Aber Platz drei ist natürlich kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Denn die Teamleistung war heute beeindruckend. "Das ist ein gutes Resultat für das Team, aber nach heute morgen bin ich auch etwas überrascht", so der Iceman. Im dritten Freien Training belegten die beiden SF15-T noch die Plätze eins und zwei. Der Rückstand von Räikkönen auf den Trainingsschnellsten war mit 0,450 Sekunden noch überschaubar. Sollte es der Finne am Start schaffen, Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo auf Startplatz zwei zu überholen, wird es interessant sein, zu sehen, wie das teaminterne Duell zwischen den Ferrari-Piloten das Rennen über verlaufen wird.

Gestern noch rechnete Räikkönen damit, dass die Silberpfeile wiedererstarkt zurückkommen würden. Vettel sprach gar von einem Bluff seitens Mercedes. Nach dem heutigen Mercedes-Disaster relativiert der Finne seine Aussagen vom Vortag: "Einige Strecken scheinen dem einen Team besser zu liegen, andere wiederum einem anderen. Bisher hatten wir ein ziemlich zufriedenstellendes Wochenende."