Zuletzt häuft sich die Kritik gegen Pirelli. Ob Reifenschäden oder utopische Druckvorgaben, momentan steht der italienische Reifenhersteller von allen Seiten in der Kritik. Jetzt äußert sich auch Mitbewerber Michelin, greift dabei allerdings nicht Pirelli an. "Wir sagen nicht, das Pirelli alles falsch macht, aber unsere Philosophie ist eine andere", sagte Pascal Couasnon gegenüber UOL's Grande Premio.

"Es geht konkret um zwei Dinge. Zuerst muss ein Reifenhersteller einen positiven Aspekt bei seinen Reifen zeigen und ein Reifen der nach nur ein paar Runden abbaut, gibt uns keine Grundlage ein gutes Produkt zu entwickeln", erklärte Couasnon weiter. "Das Zweite ist, dass die 13-Zoll-Reifen nicht mehr repräsentativ sind, egal ob bei normalen Autos oder Hochleistungsfahrzeugen."

2005 starteten in Indianapolis nur sechs Boliden, Foto: Sutton
2005 starteten in Indianapolis nur sechs Boliden, Foto: Sutton

Zwar ist Michelin schon seit längerer Zeit kein Zulieferer der Formel 1 mehr, aber USA GP 2005 wird wohl allen, die ihn gesehen haben im Hinterkopf bleiben. Weil es Sicherheitsbedenken mit den Pneus gab, fuhren alle Piloten mit Michelin-Reifen bereits in der Einführungsrunde an die Box und das Rennen zwischen nur sechs Fahrzeugen geriet zur Farce. Michelins Motorsportchef ist jedoch sicher, dass das nicht mehr vorkommen wird: "Es ist lange her. In den zehn Jahren haben wir viel gelernt."

Aktuell beliefert der französische Reifenhersteller nicht wenige Rennserien und hat dabei lange keine Kritik geerntet und selbst in der LMP1 mit 1000 PS-Boliden von Porsche oder Audi traten in diesem Jahr noch keine Probleme auf. "Auch in der FIA GT mit Ferrari und Corvette setzen alle diese großen Marken ihr Vertrauen in Michelin. Ich bin sicher, dass die FIA und auch die Formel 1 anerkennen, dass wir eine starke Marke sind", fügte Couasnon hinzu.

Sicherstellen, dass ein Reifen nicht kaputt geht, kann man aber auch laut Couasnon nicht: "Null Risiko gibt es nicht. Natürlich ist es eine hohe Priorität, die höchste Priorität für die Sicherheit der Piloten und seit 2005 hatten wir auch keine Probleme mehr. Ich will nicht sagen, dass es nie mehr passiert, aber wir waren seitdem sehr sicher, denn das ist ein Teil unserer Arbeit."