Für McLaren läuft es in diesem Jahr sportlich überhaupt nicht rund. War das Team am Ende des vergangenen Jahres noch Fünfter in der Konstrukteurs-WM, liegt das britische Team mit dem neuen Motorenpartner Honda derzeit nur auf Platz neun. Bleibt es bis zum Ende der Saison dabei, folgt auf den sportlichen Absturz auch ein finanzieller Schaden. Allein die Preisgelder würden um 15 Millionen Dollar sinken.

"Wenn wir die Saison nicht in der gleichen Position abschließen können wie im vergangenen Jahr, hat das einen direkten Einfluss auf unsere Einkünfte, denn das Geschäft besteht daraus, hier in dem Sport zu sein", erklärte Teamchef Eric Boullier. Zudem würden sich auch die Sponsoren ihre Gedanken machen, ob ein Engagement weiterhin Sinn macht. Seit Ende 2013 fehlt außerdem ein großer Titelsponsor.

"Wenn wir keine neuen Sponsoren finden und einbeziehen können, entsteht ein Schaden, den man nicht in Millionen oder so etwas bemessen kann", stellt er klar. Der Franzose ergänzt: "Aber es wird schwieriger, Sponsoren zu finden, wenn wir nicht zeigen können, dass wir ein Team sind, das ständig in Bewegung und auch bald wieder in den Punkten ist."

Gerüchten zufolge sollen die finanziellen Unsicherheiten auch dazu führen, dass der Vertrag mit Jenson Button möglicherweise nicht verlängert werden kann. Der angehende GP2-Champion Stoffel Vandoorne oder Kevin Magnussen wären deutlich günstigere Alternativen.

Kein Schaden für die Marke McLaren

Das Formel-1-Team McLaren Racing ist jedoch nur ein Teil der McLaren-Group, zu der auch der Autobauer McLaren Automotive zählt. Einen Schaden für das Image der gesamten Marke sieht Boullier (noch) nicht. "Das ist eine schwierige Frage. ich bin nicht verantwortlich für die kommerzielle Seite des Unternehmens, daher sollte man eher Ron [Dennis] als mich fragen", so Boullier, der aber meint: "McLaren hatte solche eine tolle Bilanz über viele, viele Jahre. Daher glaube ich nicht, dass die Marke selbst Schaden genommen hat."