Vor dem Wochenende waren die Reifen das große Thema. Nach den Reifenschäden in Spa reagierte Pirelli und erhöhte die Luftdruck-Vorgaben und schränkte zudem den erlaubten Sturz ein. Alles Methoden, um die Reifenflanken zu entlasten - obwohl es offiziell keine Probleme mit der Struktur gab.

Pirelli machte kleine Schnitte für die beiden Reifenschäden verantwortlich. Insgesamt wurden an den Rennreifen in einer späteren Analyse 63 Cuts gezählt. Hervorgerufen durch herumliegende Karbonteile, wie Pirelli mitteilte.

Der Spa-Reifenschaden scheint bei Rosberg noch immer im Hinterkopf zu sein, Foto: Sutton
Der Spa-Reifenschaden scheint bei Rosberg noch immer im Hinterkopf zu sein, Foto: Sutton

Doch auch in Monza soll das Problem nicht aus der Welt geschafft sein. Nico Rosberg musste lange überlegen, bevor er die Frage nach der Sicherheit der Reifen beantwortete. "Hmmm, ja. In Spa hatten wir tierisch viele Schnitte in den Reifen, hier haben wir auch wieder ein paar gesehen", sagte der Mercedes-Pilot.

"Da müssen wir ein Auge darauf behalten, das ist einfach komisch", meinte der Deutsche. Vor allem nachdem Max Verstappen die Motorabdeckung davonflog, hatte Rosberg ein ungutes Gefühl: "Da habe ich mir schon gedacht: Oh, Mann, da bleiben bestimmt einige Splitter liegen." Vertrauen in die Reifen hört sich anders an.

Sebastian Vettel, der nach seiner deutlichen Reaktion in Spa von vielen Seiten kritisiert wurde, winkte schnell ab. "Ja", antwortet er knapp auf die Frage, ob Vertrauen in die Reifen da sei. Von Pirelli gibt es keine offiziellen Aussagen über die von Rosberg angesprochenen Cuts. Auch andere Piloten äußerten keine Bedenken.

Hamilton: Ich darf sagen, was ich will

Fraglich, ob sich einige Fahrer nun eingeschüchtert fühlen. Angeblich hätte Bernie Ecclestone die Piloten dazu angewiesen, sich in der Öffentlichkeit nicht mehr so negativ über den Reifenausrüster zu äußern. Lewis Hamilton winkt aber ab: "Ich fühle nicht, dass ich nicht das sagen darf, was ich sagen will."

Auch Nico Rosberg wollte nicht näher auf das Thema Sprachverbot eingehen, äußerte jedoch Verständnis dafür, in Zukunft lieber konstruktiver miteinander zu arbeiten, als auf den Reifenhersteller einzuhauen. "Wir hatten Gespräche darüber, wie wir vorankommen, wie wir es für alle besser machen können. Das war zuletzt aus unterschiedlichen Gründen ein Chaos. Deshalb haben wir uns getroffen, haben miteinander gesprochen und das war sehr konstruktiv. Ich bestätige nicht, dass uns verboten wurde, irgendwas sagen zu dürfen."