Böse Überraschung für das Lotus F1 Team am frühen Samstagmorgen in Monza. Als das Team an die Strecke kam, bemerkte die Mannschaft, dass die heftigen Gewitter in der Nacht die offensichtlich nicht adäquat verstauten Reifenheizdecken des Teams völlig durchnässt hatten. "Wir hatten heute Morgen Probleme mit den Heizdecken. Der Regen hat uns völlig auf dem falschen Fuß erwischt: Sie waren triefend nass als wir gekommen sind, aber wir haben es geschafft, uns ein paar Heizdecken zu leihen", bestätigte Trackside Operations Director Alan Permane bei Autosport.

Leih-Decken beeinträchtigen Performance

Ferrari, Sauber und Toro Rosso zeigten sich so freundlich, Lotus mit ein paar ihrer Sätze auszuhelfen. "Ohne die Hilfe wären wir nicht einmal in der Lage gewesen, heute überhaupt zu fahren. Deshalb sind wir ihnen unwahrscheinlich dankbar. Wir stehen ja in direktem Wettbewerb mit Sauber und Toro Rosso, aber sie haben nicht gezögert, uns zu helfen. Das schätzen wir sehr", sagte Permane.

Dennoch sei die Angelegenheit nicht ohne Folgen geblieben. Im dritten Training sei es nicht möglich gewesen, das volle Programm abzuspulen, im Qualifying haben es weitere Probleme mit den Aushilfsheizdecken gegeben. "Unsere Reifen sind im Qualifying etwas zu langsam auf Temperatur gekommen, sodass sie nicht die Hitze hatten, die sie vielleicht hätten haben können. Wenn es in Q3 ums Ganze geht, wenn du alles perfekt haben willst und sie nicht ganz auf Temperatur sind, dann hat das einen Effekt", erklärte Permane den außergewöhnlichen Grund für das unerwartet durchwachsene Abschneiden seiner Piloten.

Romain Grosjean qualifizierte sich als Achter, Pastor Maldonado gar nur auf Rang elf. Ein herber Rückschlag, hatte das Team nach dem Podium von Spa doch auf eine Wiederholung der starken Leistungen von Belgien auch in Monza gehofft. Nun muss Lotus diese etwas herunterschrauben - was jedoch nicht ausschließlich an dem Heizdecken-Fauxpas liege, so Permane.

Schafft es Lotus auch in Monza vor Williams ins Ziel, Foto: Sutton
Schafft es Lotus auch in Monza vor Williams ins Ziel, Foto: Sutton

Williams in Monza stärker als in Spa

"Wir haben hier die gleichen Reifen wie in Spa vergangene Woche und fahren nur etwas weniger Abtrieb. Dort waren wir sehr gut, deshalb erwarte ich, dass wir auch morgen sehr gut sind. Williams sah aber ein bisschen schneller aus, schneller als sie in Spa waren. Also denke ich, dass wir eher gegen Force India kämpfen, was schön ist, da es um Platz fünf in der Meisterschaft geht", sagte Permane.