Im Feld hinter den beiden Mercedes-Piloten spielte das Red-Bull-Team beim Belgien GP eine gute Rolle. Platz vier durch Daniil Kyat nach Startplatz zwölf war daher der verdiente Lohn. Und es wäre sogar noch mehr möglich gewesen, doch ein technisches Problem stoppte Daniel Ricciardo in aussichtsreicher Position liegend.

Der Russe, der sich im letzten Stint durch das Mittelfeld kämpfte und durch den Ausfall von Sebastian Vettel noch bis auf Platz vier nach vorne kam, strahlte über sein Rennen. "Es war ein sehr interessantes Rennen und es hat viel Spaß gemacht. Ich hatte einige Gelegenheiten zum Überholen und das Auto war einfach großartig", bewertete Kvyat den Nachmittag in den Ardennen. Der Schlüssel lag darin, während des Virtual Safety Cars - ausgerechnet ausgelöst durch seinen Teamkollegen - an die Box zu kommen, wodurch der Zeitverlust deutlich geringer blieb.

Entsprechend zufrieden war er mit dem Erreichten. "Das Team hat einen tollen Job gemacht und wir haben solide Punkte geholt. Wir sollten mit der heutigen Performance glücklich sein und hoffentlich können wir diese Form in den nächsten Rennen halten", blickte er nach vorne.

Daniel Ricciardo dagegen erlebte ein spiegelverkehrtes Rennen: nach einem starken Beginn flaute die Leistung etwas ab, der Ausfall beendete den Auftritt des Australiers komplett. Am Start katapultierte sich Ricciardo gleich mal auf Platz drei nach vorne. Bis zum ersten Stopp lief auch alles okay, doch mit den neuen Reifen lief es nicht gut. "Wir hatten keine gute Balance auf den Prime-Reifen, ich hatte ein paar Probleme. Aber wir hatten gehofft, im letzten Stint auf den weichen Reifen wieder stark zu sein", schildert er die Strategie des Teams.

Daniel Ricciardo konnte das Rennen nicht beenden, Foto: Sutton
Daniel Ricciardo konnte das Rennen nicht beenden, Foto: Sutton

Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Nach 19 Runden war Schluss, eingangs der Bus-Stop-Schikane rollte sein Auto aus. "Es ist enttäuschend, nicht ins Ziel gekommen zu sein. Wir sind nicht sicher, was das Problem ist, aber das Team untersucht es", so Ricciardo, der den Ausfall wie folgt schildert: "Ich habe Leistung verloren, als ich in die Schikane gefahren bin, alles ist ausgegangen, einschließlich des Displays. Es schaut nach einem elektrischen Defekt aus, aber wir werden sehen, was die Untersuchung bringt", so Ricciardo.

Teamchef Christian Horner lobte die Leistungen seiner beiden Fahrer. "Dany ist ein starkes Rennen gefahren mit Rang vier nach Startplatz zwölf. Er zeigte einige tolle Überholmanöver und die Strategie hat sehr gut funktioniert, dadurch konnten wir wichtige Punkte einsammeln", so Horner über Kvyat. "Für Daniel ist es schade. Er hatte einen tollen Start und ist sofort auf Platz drei nach vorne gekommen. Er war auf derselben Strategie wie Dany unterwegs, er hätte sicherlich um das Podium kämpfen können", konnte Horner eine leichte Enttäuschung über die verpasste Chance nicht verbergen.

Auch Dr. Helmut Marko war sich sicher, dass Ricciardo auf's Podium gefahren wäre - selbst wenn Vettel das Rennen beendet hätte. " Unserer Kalkulation nach wären wir auch ohne Reifenschaden bei Sebastian Vettel Dritter geworden. Wir hätten Vettel mit Ricciardo gepackt", so Marko gegenüber Motorsport-Magazin.com.