Während sich die Formel-1-Fahrer in der wohlverdienten Sommerpause befinden und im Urlaub ihre Batterien aufladen, geht es hinter den Kulissen der Königsklasse heiß her. Noch in dieser Woche soll sich entscheiden, ob Renault das Lotus-Team übernimmt und wieder in eine Werksmannschaft umwandelt.

Carlos Ghosn hat das letzte Wort, Foto: Sutton
Carlos Ghosn hat das letzte Wort, Foto: Sutton

Das letzte Wort diesbezüglich hat Renault-Chef Carlos Ghosn, der sich aber mehreren Optionen gegenübersieht. Lotus befindet sich momentan in einer wirtschaftlich schwierigen Situation und hat zahlreiche Gläubiger, darunter auch Pirelli, das zuletzt in Ungarn die Reifen erst eine Stunde vor dem Beginn des ersten Trainings zur Verfügung stellte.

Aufgrund dessen gibt es in Viry-Châtillon, wo sich die Zentrale von Renault Sport befindet, die Überlegung, zwar das Personal von Lotus und die Fabrik im englischen Enstone zu übernehmen, nicht aber das Unternehmen, das 1981 als Toleman gegründet wurde und später auch den Namen Benetton trug, sondern sich als ein neues Team in der F1-Weltmeisterschaft einzuschreiben.

Zu diesem Szenario passt, dass FIA die Deadline für neue Teams, die im nächsten Jahr in die Formel 1 einsteigen wollen, erst kürzlich um eine Woche verlängert hat. Der Weltverband wartet auf eine Entscheidung von Renault-Chef Ghosn.

Renault steht vor einem Comeback als Werksteam, Foto: Sutton
Renault steht vor einem Comeback als Werksteam, Foto: Sutton

Ecclestone wartet auf Entscheidung

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone geht jedenfalls davon aus, dass sich die Nebel bald lichten werden. "Wir sortieren die Dinge nach und nach aus. Bis zum Ende dieser Woche wissen wir, welchen Weg wir einschlagen", verriet der Brite gegenüber Motorsport.com. "Dann werden wir hoffentlich wissen, ob Renault sie [Lotus] übernimmt, oder was sonst passiert."

Sollte sich Renault für die Übernahme von Lotus entscheiden, hätte dies laut Ecclestone nicht automatisch zusätzliche Preisgeldzahlungen aufgrund von Erfolgen in der Vergangenheit und historischen Verdiensten zur Folge, doch als ein Werksteam könnten die Franzosen auf Basis zukünftiger Ergebnisse mehr verdienen als jene Rennställe, die sich in Privatbesitz befinden.