Die FIA gab am Donnerstag in Monaco bekannt, dass die Suche nach einem Reifenhersteller ab der Saison 2017 begonnen hat. Der Vertrag von Pirelli läuft Ende 2016 aus. Die Ausschreibung richtet sich an einen 'exklusiven Lieferanten', der für die Saisons 2017, 2018 und 2019 die Formel 1 mit dem schwarzen Gold versorgt. Ein erneuter Wettbewerb zweier Hersteller, wie ihn sich etwa Fernando Alonso gewünscht hatte, ist damit erstmal nicht vorgesehen.

In einem aus drei Phasen bestehenden Prozess soll der richtige Kandidat ermittelt werden. Zunächst einmal wird die FIA überprüfen, ob die Bewerber in der Lage sind, die technischen und sicherheitsrelevanten Auflagen zu erfüllen. Diejenigen Unternehmen, die den Ansprüchen genügen, verhandeln dann mit dem kommerziellen Rechteinhaber, der der FIA schließlich einen Kandidaten vorschlägt. Zuletzt schließt die FIA mit dem Hersteller einen Vertrag, der sich auf den sportlichen Bereich erstreckt, während ein Vertrag mit dem kommerziellen Rechteinhaber die wirtschaftliche Seite abdeckt.

Phase 1 beginnt am 17. Juni 2015, einen Monat später gibt die FIA bekannt, welche Kandidaten es in die nächste Runde schaffen. Danach wird der weitere Zeitplan bekannt gegeben.

In dem Formular, das die Kandidaten ausfüllen sollen, weißt die FIA darauf hin, dass der aktuelle Reifendurchmesser von 13 Zoll nicht in Stein gemeißelt ist. "Das sollte eine Vergrößerung des Durchmessers nicht ausschließen, wenn der Reifenhersteller glaubt, dass es für die Wettbewerber von Vorteil wäre", teilte die FIA mit. Das Wort 'Wettbewerber' ist dabei bewusst groß geschrieben.

Prototypen bis spätestens Dezember 2016

Bis spätestens 1. Dezember 2016 muss der auserwählte Hersteller allen Teams zwei Sätze Prototyp-Reifen zur Verfügung gestellt haben, die im Hinblick auf das Material identisch sein müssen mit den Pneus, die in der Saison 2017 zum Einsatz kommen werden. Bis 1. Januar 2016 müssen den Teams bereits die für den Windkanal vorgesehenen Reifen geliefert werden. Insgesamt darf jedes Team pro Kalenderjahr zwölf solcher Reifensätze verwenden, die an das Windkanalmodell angepasst 50 oder 60 Prozent der Originalgröße erreichen.

Für Testfahrten muss der Reifenhersteller pro Team 110 Reifensätze zur Verfügung stellen. Hinzukommen fünf für Prüfstände, zehn für Promo-Events und fünf sogenannter 'Reise-Reifen', die weder für die Strecke noch für den Prüfstand geeignet sein dürfen. Für Showcars soll eine 'vernünftige' Menge an Pneus bereit gestellt werden, die ebenfalls weder für die Strecke, noch für den Prüfstand geeignet sein sollen.