Was kann das Team von Barcelona erwarten und wird es traditionellerweise ein großes Upgrade-Paket für das Rennen geben?
Nick Chester: Es wird ein interessantes Wochenende werden, da viele Teams vernünftige Upgrades zum ersten europäischen Rennen dieser Saison mitbringen werden und wir arbeiten daran, ein ziemlich bedeutendes Upgrade-Paket des Chassis zu bringen. Es gibt eine gewisse Erwartungshaltung bezüglich dessen, womit die anderen Teams aufwarten werden. Unsere eigenen Erwartungen sind die, dass wir in Barcelona nichts anderes als ein weiteres starkes Rennen erwarten, wie wir es schon in China und Bahrain hatten.

Letztes Jahr sahen wir eine starke Qualifying-Performance des Teams in Barcelona in einer grundsätzlich sehr charakterbildenden Saison - wie kam es zu diesem irre guten Ergebnis?
Nick Chester: Wir hatten tatsächlich ein gutes Wochenende vergangenes Jahr in Barcelona. Der E22 war gut in den schnellen Kurven, aber nicht so gut in den langsamen. Das diesjährige Auto ist wesentlich stimmiger in allen Kurven. Die Fahrer sind des Lobes bezüglich des Handlings des Autos und finden es wesentlich einfacher, an die Limits zu gehen. Wir scheinen auf jeder Strecke, auf der wir dieses Jahr gefahren sind, ähnlich stark zu sein. Das ist mehr als wir alle vom Auto erwarten.

Lotus bringt Aero-Upgrades mit nach Barcelona, Foto: Sutton
Lotus bringt Aero-Upgrades mit nach Barcelona, Foto: Sutton

Werden die Trainingseinheiten anders angegangen, nachdem das Team und die Fahrer so viele Erkenntnisse von der Strecke haben?
Nick Chester: Gar nicht so anders. Wir neigen dazu, viel Zeit in der ersten Session dafür aufzubringen, um neue Teile zu testen und neue Ideen auszuarbeiten. Das ist freitagvormittags bei uns mittlerweile Standard. Barcelona ist dabei einen Ticken einfacher, weil die Fahrer und das Team den Kurs so gut kennen. Darüber hinaus waren Romain, Pastor und Jolyon die letzten paar Tage in Enstone, um einige Simulator-Sessions basierend auf der Strecke in Barcelona zu absolvieren. Es bestätigt sich dabei, dass unsere Vorgehensweise für das Team sehr nützlich ist und sich hervorragend als Vorbereitung auf das Rennen eignet.

Was weißt du über den Circuit de Barcelona-Catalunya und was sind die größten Herausforderungen?
Nick Chester: Es ist ein Kurs, der wirklich viel Abtrieb erfordert. Das ist der Schlüssel zum Erfolg in Barcelona mit so vielen schnellen Kurven. Der dritte Sektor unterscheidet sich dahingehend, als dass das Auto in der Lage sein muss, die Kerbs durch die Schikanen gut zu schlucken. Aber abgesehen davon, ist der Abtrieb am Auto das Hauptelement.

Maldonado braucht endlich ein sauberes Rennwochenende, Foto: Sutton
Maldonado braucht endlich ein sauberes Rennwochenende, Foto: Sutton

Romain kam jetzt zweimal als Siebter ins Ziel. Wie könnt Ihr ihm und Pastor helfen, sich zu verbessern?
Nick Chester: Diese zwei starken Resultate waren gut für Romain. Er hat ein Auto, mit dem er glücklich ist und hat damit eine gute Basis für Setup-Arbeit und die nötige Performance herauszuholen. Pastor wird davon profitieren und Punkte sammeln, wenn er ein sauberes Rennen hat. Beide sind in der Lage, starke Resultate einzufahren. Um bessere Zieleinkünfte als Platz sieben zu erreichen und konkurrenzfähiger zu werden, müssen wir fortsetzen, unser Auto zu entwickeln: mehr Downforce generieren und unser Upgrade-Programm vorankurbeln.

Wie konkurrenzfähig ist das gesamte Feld dieses Jahr?
Nick Chester: Im Mittelfeld ist es sicherlich sehr eng und man kämpft darum, im Verfolgerfeld vorne zu sein. Mercedes ist immer noch das Team, das es dieses Jahr zu schlagen gilt, obwohl Ferrari ihnen das Leben momentan schwer macht. Dann gibt es einen recht großen Abstand zu Williams, gefolgt von Red Bull und uns. Da ist der Abstand geringer und wir können gegen sie kämpfen.