Für ein Mittelfeldteam wie Lotus ist die Phase zwischen Bahrain und Spanien besonders wichtig, da im heiß umkämpften Mittelfeld minimale Verbesserungen am Auto gleich viele Plätze bedeuten können. Im Falle von Lotus gilt es eher, die jetzige Position zu verteidigen, schließlich konnte sich Romain Grosjean in den letzten Rennen als Spitze des Mittelfeldes hinter den Williams etablieren. Doch schon der überraschende Red-Bull-Angriff in Bahrain zeigte, wie schnell es gehen kann. In Barcelona werden die Uhren im Mittelfeld auf null zurückgedreht, da alle Teams Updates bringen werden.

Da trifft es sich gut, dass Lotus mit dem Circuit de Catalunya eine Strecke vorfindet, auf der es in der Vergangenheit traditionell gut lief: Im Vorjahr konnte Romain Grosjean im E23 um den fünften Platz kämpfen - eine Performance, die keinem Lotus-Piloten im Rest der Saison noch einmal gelang. Letztlich wurde Grosjean Achter, das wäre dieses Jahr schon eine Enttäuschung. Die Ansprüche sind wieder gestiegen. "Ich mag den ersten Sektor besonders, weil man da richtig den Anpressdruck vom Auto spürt", so der Franzose. Allerdings sei der weniger schöne technische dritte Sektor derjenige, in dem die Zeit geholt werden kann.

Pastor Maldonado kehrt an die Stätte seines bisher einzigen GP-Sieges zurück, hat dieses Jahr aber noch keinen einzigen Punkt geholt. Das schraubt seine Ziele aber keinesfalls nach unten: "Mein Ziel ist der Sieg!", scherzt der Venezolaner. Doch er übt sich schnell wieder in Realismus: Natürlich werde das schwer zu erreichen sein, deshalb wäre er mit ein paar Punkten zufrieden, fügte der Venezolaner hinzu. Während Grosjean bereits zwölf Zähler gesammelt hat, ist Maldonados Punktekonto noch leer.

Limit gefunden: Grosjean überzeugte zuletzt mit zwei soliden Punkteplatzierungen, Foto: Sutton
Limit gefunden: Grosjean überzeugte zuletzt mit zwei soliden Punkteplatzierungen, Foto: Sutton

Lotus: Barcelona Bilanz

Lotus in Barcelona: In der jüngeren Vergangenheit lief es für Lotus in Barcelona richtig gut. 2012 erzielten Kimi Räikkönen und Romain Grosjean die Plätze drei und vier, was im Jahr darauf vom zweiten Platz des Finnen noch einmal getoppt wurde. Als der Rennstall noch unter dem Namen Renault an den Start ging, glückte Fernando Alonso sogar ein Sieg - der Spanier verzückte 2006 die heimischen Fans. Giancarlo Fisichellas dritter Platz machte das Wochenende damals perfekt.

Romain Grosjean in Barcelona: Grosjean startete drei Mal auf dem Circuit de Catalunya. Als Vierter feierte er 2012 prompt eine erfolgreiche Premiere und auch im Vorjahr holte er als Achter Punkte. Lediglich 2013 sah der Franzose wegen eines Aufhängungsschadens nicht das Ziel.

Zugzwang: Maldonado muss endlich punkten, Foto: Sutton
Zugzwang: Maldonado muss endlich punkten, Foto: Sutton

Pastor Maldonado in Barcelona: Am 13. Mai 2012 feierte der Venezolaner den bis dato größten Erfolg seiner Rennfahrerkarriere. Maldonado gewann in Diensten von Williams völlig überraschend den Spanien GP und bescherte dem Traditionsteam damit den ersten Triumph seit acht Jahren. Seine weiteren Auftritte in Barcelona waren mit den Plätzen 14 und 15 hingegen deutlich weniger spektakulär.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Natürlich würde sich Lotus lieber nach vorne in Richtung Williams orientieren, doch die Gefahr von hinten ist eher die erste Baustelle. Gerade im Mittelfeld kann es ganz schnell auch wieder aus den Punkten herausgehen, wenn der Gegner größere Fortschritte macht als man selbst. Probleme wie bei Pastor Maldonado im Qualifying von Bahrain sind fast gleichbedeutend mit null Punkten. Insbesondere der Venezolaner muss langsam in die Gänge kommen, während für Grosjean Punkte schon eher zur Pflichtaufgabe geworden sind. Wunderdinge sollte man nicht erwarten; mehr als Platz sieben ist aus eigener Kraft kaum drin. (Heiko Stritzke)