In Australien tobte Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko noch wegen der Performance der Renault Aggregate. Keine Power, die Fahrbarkeit sei außerdem schlechter gewesen als noch bei den Testfahrten. Statt Fortschritt war es ein Schritt zurück, so Marko. In Malaysia war der Österreicher schon weniger forsch mit seinen Aussagen.
Fraglich, ob das an der Reaktion von Renaults Cyril Abiteboul lag oder an der Performance. Immerhin sahen in Sepang alle Renault-befeuerten Fahrer die Zielflagge. Die Plätze sieben und acht waren zwar aus Toro-Rosso-Sicht erfreulich, für Red Bull waren die Plätze neun und zehn aber definitiv zu wenig.
Zumindest mit der Fahrbarkeit des Renault-Aggregats war Red Bull zufrieden. Renaults Motorenchef Remi Taffin sieht die 2015er Power Unit in dieser Disziplin jetzt auf dem Level von Abu Dhabi 2014. Doch bei der Leistung gibt es noch Nachholbedarf. Trotzdem soll Malaysia auch hier ein Schritt gewesen sein. Allerdings noch nicht in dem Maße, den man sich erhofft hatte.
Topspeeds aus dem Malaysia Qualifying
Fahrer | Team | Motor | Top-Speed |
Felipe Massa | Williams | Mercedes | 326,8 km/h |
Pastor Maldonado | Lotus | Mercedes | 325,4 km/h |
Kimi Räikkönen | Ferrari | Ferrari | 325,4 km/h |
Valtteri Bottas | Williams | Mercedes | 325,2 km/h |
Marcus Ericsson | Sauber | Ferrari | 324,1 km/h |
Romain Grosjean | Lotus | Mercedes | 323,3 km/h |
Sebastian Vettel | Ferrari | Ferrari | 322,6 km/h |
Sergio Perez | Force India | Mercedes | 322,0 km/h |
Nico Hülkenberg | Force India | Mercedes | 321,9 km/h |
Felipe Nasr | Sauber | Ferrari | 321,3 km/h |
Nico Rosberg | Mercedes | Mercedes | 318,4 km/h |
Lewis Hamilton | Mercedes | Mercedes | 318,3 km/h |
Daniil Kvyat | Red Bull | Renault | 318,2 km/h |
Daniel Ricciardo | Red Bull | Renault | 315,8 km/h |
Max Verstappen | Toro Rosso | Renault | 315,6 km/h |
Carlos Sainz | Toro Rosso | Renault | 315,4 km/h |
Jenson Button | McLaren | Honda | 313,1 km/h |
Fernando Alonso | McLaren | Honda | 313,0 km/h |
Roberto Merhi | Marussia | Ferrari (alt) | 304,9 km/h |
Enorm hohe Temperaturen zwangen Renault aus Sicherheitsgründen noch nicht die volle Leistung freizugeben. Zuverlässigkeit war wichtiger. "Wir sind in diesem Bereich nun aber zuversichtlicher und können es uns leisten, aggressiver zu sein", erklärt Motorenchef Taffin und verspricht: "Wir sollten das bessere Ergebnis in Form von höheren Geschwindigkeiten auf den Geraden sehen."
Ein nicht unwesentlicher Aspekt. In Malaysia war die Power-Unit-Rangordnung am Ende des Feldes klar ersichtlich: Nur die Honda-Aggregate und die alte Ferrari-Power-Unit im Heck der, respektive des Manor waren beim Topspeed schlechter. Bei der mit rund 1,2 Kilometern längsten Geraden der Saison ist die Motorleistung nicht unwichtig.
Benzinverbrauch kein Problem
Rund 20 Sekunden stehen die Piloten alleine auf dieser Geraden voll auf dem Gas. Geschwindigkeiten von über 330 Stundenkilometer sind Pflicht. Vor allem der Einsatz des DRS setzt den Motoren weiter zu. Mit geöffnetem Heckflügel steigt die Motordrehzahl um rund 800 Umdrehungen pro Minute. Leistung und Zuverlässigkeit werden besonders auf die Probe gestellt.
Zumindest beim Verbrauch kommt China Renault entgegen. Der Shanghai International Circuit ist beim Benzinverbrauch unkritisch. Auch hier haben die Franzosen bislang Defizite.
Allzu große Hoffnungen sollten sich Red-Bull-Fans aber nicht machen. Taffin spricht von 'kleinen Schritten', die in China kommen sollen. Von Mercedes oder Ferrari wagt der Franzose deshalb noch nicht einmal zu träumen. "Mit den Verbesserungen bei der Fahrbarkeit und der Gesamtperformance hoffen wir, dass wir Williams angreifen können", so Taffins Ziel.
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