Wildes Treiben hinter den Kulissen der Formel 1 während des Rennwochenendes in Malaysia. Nach einem Treffen der Teamverantwortlichen mit Bernie Ecclestone im Fahrerlager wird es wohl zu einer weiteren Regeländerung kommen. Offenbar haben sich die Beteiligten darauf geeinigt, in dieser Saison von vier auf fünf erlaubte Power Units aufzustocken. Die Idee muss noch von der FIA abgesegnet werden, könnte aber schon vor dem kommenden Rennen in China greifen.

Ursachen für die Planänderung gibt es einige. So fürchten einige Teams eine Flut an Strafen infolge von Motorenwechseln. Red Bull mit Renault und McLaren haben schon beim Auftakt in Melbourne gezeigt, dass es mit vier Antriebseinheiten mehr als knapp werden könnte - obwohl mit Deutschland kürzlich ein Rennen aus dem Kalender flog.

Motorenprobleme gab es schon ab dem ersten Rennen, Foto: Sutton
Motorenprobleme gab es schon ab dem ersten Rennen, Foto: Sutton

Mehr Möglichkeiten zur Entwicklung

"Es geht auf jeden Fall in die Richtung, uns mehr Flexibilität zu bieten", sagte Ferraris Technikdirektor James Allison an diesem Freitag. "Es verschafft uns mehr Möglichkeiten, Dinge an die Strecke zu bringen. Wenn es soweit ist und die Regel kommt, dann schauen wir, was wir damit machen können." Sollte der Weltverband den Vorschlag abnicken, stünden den Teams wieder genauso viele Power Units zur Verfügung wie in der Saison 2014. die Reduzierung auf vier Einheiten war für dieses Jahr eingeführt worden.

Gleichzeitig wäre die Aufstockung der Power Units eine Folge der letzten Änderung bezüglich der Motoren-Tokens. Nachdem die Teams nun ihre Tokens nicht nur zwischen den Saisons, sondern auch unter dem Jahr für die weitere Motorenentwicklung benutzen dürfen, wäre eine weitere Beschränkung der Power Units eher hinderlich. Schon jetzt besteht zudem die Sorge, dass die Teams an den Rennwochenenden möglichst viele Kilometer sparen, um die Motoren zu schonen und Strafen zu umgehen.

Der Regelvorschlag soll von Red Bull stammen, Foto: Sutton
Der Regelvorschlag soll von Red Bull stammen, Foto: Sutton

Idee stammt von Red Bull

Leere Strecken an den Freitagen kann sich die Formel 1 in ihrer aktuellen Situation allerdings nicht leisten. So scheint Red Bulls Teamchef Christian Horner zu den Antreibern der Regeländerung zu gehören. "Ich habe diese Idee vorgeschlagen", sagte er gegenüber dem F1-Journalisten Adam Cooper. "Ziel ist es sicherzustellen, dass die Autos wirklich auf der Strecke sind. Ansonsten wird das immer schwieriger, je länger das Jahr andauert."

Laut Horner hätten sich auch die anderen Teams für die Idee ausgesprochen. Ob sie für diese Saison einfach eine zusätzliche Power Unit einsetzen dürfen oder ob dies mit Einschränkungen geschieht - etwa der Auflage, dass der Zusatzmotor nur am Freitag eingesetzt werden darf - steht noch nicht fest. "Das muss noch entschieden werden", bestätigte Horner. "Mir ist es egal, ob das ein Freitagsmotor wird, oder wir einfach zur letztjährigen Regel zurückkehren."