Zwei Testtage, zwei herbe Enttäuschungen. Das ersehnte Comeback des ehemaligen Traumpaars McLaren-Honda steht derzeit unter keinem guten Stern. "Das Schlüsselwort für jeden im Team ist Entschlossenheit. Wir müssen nun mit dem Frust, den fast jeder erwartet hat, zu Recht kommen", sagt McLaren-Boss Ron Dennis nach dem zweiten missglückten Testtag für McLaren-Honda in Jerez.

Der Grund für die Durchhalteparole stand nicht unweit in der Garage des Teams. Der MP4-30 harmoniert dieser Tage noch nicht wie gewünscht mit dem neuen Aggregat aus dem Hause Honda. Die beiden Piloten Fernando Alonso und Jenson Button kamen beim Testauftakt am Sonntag und am Montag lediglich auf jeweils sechs Runden. Zu wenig für die immensen Ansprüche des britischen Traditionsrennstalls. Schließlich will man mit Honda wieder eine Ära des Erfolgs einleiten.

"Das Detaillevel und die Präzision, die im MP4-30 stecken, übersteigen alles, was McLaren zuvor gebaut hat", schwärmt der McLaren CEO vom jüngsten Spross aus Woking. "Außerdem wurde sehr viel rund um das ERS und die verwendeten Technologien entwickelt. Manche Teile davon sind brandneu", relativiert der Brite die technischen Probleme des Autos.

Gegenüber einer spanischen Tageszeitung berichtet Dennis, dass der in Jerez eingesetzte Motor zwei bis drei Entwicklungsschritte hinter dem in Melbourne eingeplanten Antriebsstrang sei. "Also lasst uns ihn bis zum letzten Test entwickeln", fordert der starke Mann bei McLaren Geduld ein.

Der MP4-30 war oft an der Box anzutreffen, Foto: Sutton
Der MP4-30 war oft an der Box anzutreffen, Foto: Sutton

Zeiten im Keller

Geduld brauchen Fans und Verantwortliche auch. Fernando Alonsos schnellste, gezeitete Runde vom Sonntag war eine 1:40.738 Minuten - damit blieb der Spanier rund 18 Sekunden hinter der Bestzeit hinter dem Tagesbesten Sebastian Vettel. Jenson Buttons Zeit war gar 14 Sekunden langsamer als die seines Teamkollegen. "Wir haben unsere Köpfe zusammengesteckt und das Problem gefunden", gibt Button im Anschluss jedoch Entwarnung.

Zwar konnte der Weltmeister von 2009 das Auto nicht einmal bei Vollgas bewegen, dennoch hoffe er auf ein konkurrenzfähiges Auto zum Saisonauftakt in Melbourne, so Button weiter. Sein Boss hält sich mit Prognosen hinsichtlich der Konkurrenzfähigkeit noch im Hintergrund. "Ich denke, dass wir noch nicht mal wissen werden wo wir in Australien stehen. Wir müssen zwei oder drei Rennen warten", versucht Dennis sein Team aus der Schusslinie zu nehmen.