Verstappen und Sainz - zwei wohlbekannte Namen in der internationalen Motorsport-Szene. Mit Max und Carlos Junior schickt sich nun die zweite Garde an, die Geschichte ihrer Väter fortzusetzen. Die beiden Rookies geben in dieser Saison ihr Debüt in der Formel 1 und starten in Toro Rossos STR10-Boliden, der an diesem Samstag im Fahrerlager von Jerez vorgestellt wurde. Gerade Verstappen verfügt über kaum eigene Erfahrungen im Rennsport, da kann ein bisschen Hilfe aus dem eigenen Haus nicht schaden. Vor allem in der rauen Welt der Formel 1, einer ganz anderen Liga als der Formel 3 EM.

"Mein Vater war selber F1-Fahrer, er kennt die guten und die schlechten Seiten", sagte Verstappen Junior. "Er gibt mir schon einige Hinweise, das ist eine große Hilfe für mich." Seit Max' Anfangszeiten im Kartsport begleitete ihn Papa Jos zu jeglichen Rennwochenenden und war auch häufig im Fahrerlager der Formel 3 Europameisterschaft anzutreffen. Dank der väterlichen Erfahrungen sollte Verstappen Junior - der ohnehin einen extrem abgeklärten Eindruck für einen 17-Jährigen macht - nicht ganz so sehr ins kalte Wasser geworfen werden.

Das neue Rookie-Duo von Toro Rosso: Max Verstappen und Carlos Sainz, Foto: Sutton
Das neue Rookie-Duo von Toro Rosso: Max Verstappen und Carlos Sainz, Foto: Sutton

Dank an die Väter

"Die Familien stehen hinter uns", sagte Verstappen auch stellvertretend für seinen Teamkollegen. "Carlos' Vater war sehr erfolgreich im Rallyesport und mein Vater hatte eine Karriere in der Formel 1. Das sind zwei unterschiedliche Disziplinen, aber sie haben uns bei unseren Karrieren sehr geholfen, damit wir die Fahrer werden konnten, die wir heute sind. Dafür müssen wir ihnen natürlich sehr dankbar sein."

Während Verstappen gerade mal ein einziges Jahr im Automobilsport unterwegs war, kann Sainz auf eine etwas längere Formelkarriere zurückblicken. 2010 unternahm der junge Spanier seine ersten Schritte im Formelauto und startete in der europäischen Formel BMW. Spätestens mit dem Gewinn der Formel Renault 3.5 im vergangenen Jahr bewies Sainz Junior sein großes Talent, das ihn schließlich in die Formel 1 brachte. Auch er tauscht sich regelmäßig mit seinem berühmten Vater aus.

Großer Andrank beim Toro-Rosso-Launch in Jerez, Foto: Sutton
Großer Andrank beim Toro-Rosso-Launch in Jerez, Foto: Sutton

Keine Nervosität

"Natürlich gibt er mir Ratschläge im Hintergrund", erklärte Sainz Junior. "Aber nicht so viele, wenn es darum geht, wie man ein Formel-1-Auto fährt oder damit schnell ist." Im neuen STR10-Boliden ist der 20-Jährige auf sich allein gestellt, fühlt sich aber bereit für das Abenteuer Formel 1. Sainz Junior: "Im Moment bin ich nicht nervös, in Australien dann vielleicht ein bisschen mehr. Jetzt bin ich eher konzentriert und freue mich, hier zu fahren. Das Team hat einen guten Job gemacht, um uns auf die Saison vorzubereiten."

Ähnlich cool verhielt sich Verstappen während der Pressekonferenz im Fahrerlager von Jerez. Von Aufregung keine Spur beim Rennsport-Durchstarter des Jahres. "Im Moment bin ich nicht nervös", sagte er. "Vielleicht, kurz bevor das Rennen in Melbourne startet. Aber wenn die Ampeln ausgehen, will ich das Rennen so gut wie möglich beenden und nach Möglichkeit jeden vor mir besiegen." Am kommenden Sonntag ist Verstappen erst einmal zum Zuschauen verdammt - Sainz macht den Anfang in Jerez. Verstappen dazu: "Das wird ein ganz schön langer Tag, wenn ich Carlos zuschauen muss, wie er das Auto fährt..."