Naht das Weihnachtsfest mit Riesenschritten und ein Formel-1-Team hat noch immer keinen Fahrer für die nächste Saison bestätigt, lebt es in der Regel von der Hand in den Mund und vollführt einen finanziellen Drahtseilakt zwischen Sein und Nichtsein.

Die Fahrer machen gute Miene zum bösen Spiel, Foto: Sutton
Die Fahrer machen gute Miene zum bösen Spiel, Foto: Sutton

Obwohl McLaren schon bessere Zeiten erlebte - sowohl sportlicher als auch wirtschaftlicher Natur -, wäre es vermessen, das Team dieser Kategorie Rennstall zuzuordnen. Umso unverständlicher ist es, dass in der Fahrerfrage nach wie vor völlige Unklarheit herrscht.

Man sei sich der unangenehmen Situation seiner Piloten bewusst, ließ Renndirektor Eric Boullier wochenlang gebetsmühlenartig verlauten. Man werde eine Entscheidung vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi treffen, hieß es stets.

Das Ergebnis ist bekannt. Mittlerweile schreiben wir den 4. Dezember und auch nach einer Vorstandssitzung konnte sich McLaren noch immer nicht dazu durchringen bekanntzugeben, wer in der nächsten Saison an der Seite von Fernando Alonso fährt - Jenson Button oder Kevin Magnussen.

Dass der Spanier, von dem alle Welt weiß, dass er schon vor Wochen bei McLaren unterschrieben hat, noch immer nicht bestätigt wurde, setzt der Posse die Krone auf.

Alonso hat schon lange bei McLaren unterschrieben, Foto: Sutton
Alonso hat schon lange bei McLaren unterschrieben, Foto: Sutton

Es erscheint wie Hohn, dass Button und Magnussen einen Werbeauftritt für einen Sponsor des Teams absolvierten, während die McLaren-Bosse über das Duo berieten.

Selbstredend musste Button am Rande der Veranstaltung einmal mehr zu seiner ungewissen Zukunft Stellung nehmen. Hat es McLaren wirklich nötig, einen solch verdienten Piloten wie einen Hund um ein Cockpit betteln zu lassen?

Wie auch immer die Entscheidung letztlich ausfallen mag, sie kommt zu spät. Es wird wohl größerer Anstrengungen als ein paar Reifenspuren aus dem gefliesten Boden der Box zu wienern bedürfen, um das angekratzte Image McLarens wieder aufzupolieren. Oder wie sagte David Coulthard treffend: "McLaren hat in puncto PR nicht das beste Jahr."