Während die meisten Piloten schon seit geraumer Zeit wissen, wohin für sie die Reise im Jahr 2015 geht, tappen Jenson Button und Kevin Magnussen bezüglich ihrer Zukunft weiterhin im Dunkeln. Noch immer konnte sich McLaren nicht dazu durchringen, eine Entscheidung zu treffen, wer in der nächsten Saison Teamkollege von Fernando Alonso wird - der ebenfalls noch nicht offiziell bestätigt wurde.

"Jeder meint - verständlicherweise - dass wir zu Kevin und Jenson nicht fair sind", sagte McLaren-CEO Ron Dennis kürzlich. "Aber sie stehen bis zum Ende des Jahres unter Vertrag und der einzige Druck, den wir haben, kommt von den Fans und den Medien, da sie die ersten sind, die uns attackieren, wenn wir die falschen Zukunftsentscheidungen treffen."

Wenig Verständnis für die Vorgehensweise des britischen Traditionsrennstalls hat David Coulthard, der selbst lange für McLaren fuhr. "McLaren betreibt einen öffentlichen Sport und die Helden dieses Sports sind die Fahrer", sagte der Schotte der Daily Mail. "Angesichts dessen kann man nicht gerade sagen, dass es McLarens bestes Jahr in puncto PR war."

Button vor Karriereende?

Button betonte mehrfach, dass er keine Lust darauf habe, sich in einem Hinterbänklerteam aufzureiben, womit er sein Schicksal in die Hände von McLaren legte. Fällt die Entscheidung gegen ein weiteres Engagement des Briten aus, geht seine Formel-1-Karriere nach 15 Jahren zu Ende.

"Hätte er es sich angesichts seiner langen Zeit im Sport nicht verdient, mit mehr Respekt behandelt zu werden?", fragte Coulthard und gab sich selbst die Antwort: "Ja, ich denke, das ist ein stichhaltiges Argument." Die lange erwartete Entscheidung könnte am Donnerstag fallen, wenn der McLaren-Vorstand zu einem Meeting zusammentritt. Ob der Beschluss direkt im Anschluss an das Meeting auch kommuniziert wird, ist jedoch unklar.

Geht es nach Coulthard, sollte Button das vakante Cockpit zugesprochen werden. "Er hat seinen Teamkollegen geschlagen und das hat nichts mit seiner Persönlichkeit oder Nationalität zu tun", betonte der Schotte. "Aber unglücklicherweise für Jenson kommt es im Geschäft der Formel 1 auf das Geld an, daher könnte er ein Opfer werden."

Damit spielte Coulthard auf den Umstand an, dass einige dänische Geldgeber McLarens das Interesse verfolgen könnten, weiterhin Magnussen im Cockpit zu sehen. "Er ist ein netter Kerl und hat eine große Zukunft vor sich, aber Jenson hat viel öffentliche Unterstützung", meinte Coulthard. "Er ist eine Bereicherung für die Formel 1 und McLaren."