Extrem gut gelaunt zeigte sich der amtierende Formel 1 Weltmeister Michael Schumacher bei der Ferrari-Jahresauftaktveranstaltung in Madonna di Campiglio.

Dabei holte auch den Deutschen die derzeit allgegenwärtige Frage nach dem zweiten Williams-Cockpit ein. Und wie Ralf Schumacher, Giorgio Pantano oder Rubens Barrichello spricht sich auch der Champion für seinen Landsmann Nick Heidfeld aus.

"Ich glaube, dass er diese Möglichkeit erhalten sollte, denn er hat schon sehr oft bewiesen, dass er ein sehr talentiert Fahrer ist", unterstützte Schumacher seinen Landsmann. "Er hat sich im gleichen Auto wie sein Hauptgegner bewiesen, weswegen ich hoffe, dass sie die richtige Entscheidung treffen. Wenn sie das tun, dann sehe ich ihn als einen der Herausforderer für dieses Jahr an."

Ob die Entscheidung seines Bruders Ralf zu Toyota zu wechseln richtig war, wird sich hingegen erst langfristig herauskristallisieren. "Ralf und Toyota scheinen einen sehr guten Eindruck zu machen", so der Ferrari-Star. "Ich glaube, dass sie die richtigen Zutaten für den Erfolg haben. Ich habe das Auto noch nicht von Nahem gesehen, um es beurteilen zu können, aber alles was mir zu Ohren gekommen ist klingt vielversprechend."

Den Titel sieht Schumacher für die Truppe seine Bruders aber noch nicht in Reichweite. "Das wäre zu hoch gegriffen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie erfolgreicher sein werden."

Und auch er selbst möchte noch lange in der F1 erfolgreich sein: "Ich habe einen Vertrag, der bis Ende 2006 läuft. Ich habe noch genug Zeit, im richtigen Moment darüber zu sprechen. Aber im Augenblick sehe ich kein Ende, sorry", scherzte der siebenfache Weltmeister, dem zuletzt wieder mehrfach Rücktrittsgedanken in den Mund gelegt wurden.

"Ich denke, ich liebe es jetzt noch mehr, weil ich den Sport jetzt viel besser kenne und weiß, was ich tue. Wenn man anfängt, ist man heiß darauf und genießt alles sehr schnell. Aber es gibt auch viele Schwierigkeiten. Es ist eine Hassliebe, aber daraus ist jetzt mehr Liebe geworden."

Und wen erwartet der Champion in der Saison 2005 als größten Gegner – neben Nick Heidfeld, sollte dieser ein Williams-Cockpit bekommen: "Ich rechne von Beginn an mit McLaren-Mercedes. Deshalb wird es das ganze Jahr sicher schwieriger werden. Aber sonst wird es ähnlich verlaufen."