Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Felipe Massa nach mehr als einem Jahr ausgerechnet beim Heimspiel seines ehemaligen Teams Ferrari die Rückkehr auf das Podium schaffte, während die Scuderia in Monza in ein wahrhaftiges Debakel schlitterte und lediglich zwei magere Punkte mitnahm.

"Ich habe in meiner Karriere immer versucht, das erste Fahrer zu sein", sagte der Brasilianer und spielte auf seine vielen Jahre bei Ferrari an, die nicht immer ganz einfach für ihn waren. "Bei welchem Team ich war, ich hatte schwierige Zeiten, aber das gehört zum Leben dazu", meinte er. "Manchmal gibt es Zeiten, die etwas schwieriger sind als man erwartet, aber man muss dagegen ankämpfen und nach vorne schauen."

Seit dieser Saison startet Massa für Williams und steht damit im direkten Duell mit Ferrari, denn die beiden Traditionsrennställe kämpfen um den dritten Platz in der Konstrukteurs-Wertung. "Wir müssen alles geben, um vor ihnen zu sein", hielt der Brasilianer fest. Dass er mit der Scuderia noch eng verbunden ist, konnte und wollte er aber gar nicht leugnen.

Jeden schlagen

Williams ist wieder konkurrenzfähig, Foto: Sutton
Williams ist wieder konkurrenzfähig, Foto: Sutton

"Ich fahre nicht mehr für Ferrari. Sie sind in meinem Herzen und werden es immer sein, weil ich mit ihnen eine unglaubliche Zeit hatte", wurde Massa emotional. "Aber jetzt bin ich bei einem anderen Team und wir müssen mit jedem kämpfen. Nicht nur mit Ferrari, sondern auch mit Red Bull und Mercedes - mit jedem."

Im Vorjahr wurden auf Williams bereits Abgesänge angestimmt und es stand zu befürchten, dass das Team einen ähnlichen Weg wie Tyrrell einschlagen würde, doch in Grove stemmte man sich mit aller Macht dagegen und erntet nun die Früchte. "Wir haben einen fantastischen Job gemacht, um wieder auf dem Podium zu stehen", betonte Massa, der das letzte Mal beim Spanien GP 2013 als Dritter einen Pokal entgegennehmen durfte. "Ich denke, das ist eine Botschaft, dass wir konkurrenzfähig sind, dass wir da sind, dass wir kämpfen."