Kevin Magnussen kam sich in Monza wie in einem schlechten Film vor. Der Däne lag nach einem tollen Start an der zweiten Stelle, doch was danach kam, schmeckte ihm so gar nicht. "Ich wusste, dass ich diese Position nicht würde halten können", akzeptierte der McLaren-Pilot noch, dass er bald von Felipe Massa und Lewis Hamilton überholt wurde. "Natürlich war es schön, eine Weile so weit vorne zu liegen und enttäuschend, dass wir nicht da vorne bleiben konnten, aber ich wusste, dass es nicht ewig so gehen würde."

Dann kam es jedoch zum verhängnisvollen Zweikampf mit Valtteri Bottas. Der Williams-Pilot versuchte Magnussen in der ersten Schikane zu überholen, wurde aber abgedrängt und musste über die Kerbs ausweichen. Die Stewards sahen die Schuld bei Magnussen, der mit einer Stop-and-Go-Strafe von fünf Sekunden belegt wurde. Weil er seinen Boxenstopp aber bereits absolviert hatte, wurden dem Rookie die fünf Sekunden am Ende des Rennens aufgeschlagen, sodass er vom siebten auf den zehnten Platz zurückfiel.

Somit blieb Magnussen am Ende nur ein Punkt, was immerhin mehr als vor zwei Wochen in Spa war, wo er nach einem Duell mit Fernando Alonso gleich 20 Sekunden aufgebrummt bekommen hatte und ganz aus den Top-10 gefallen war. "Es ist frustrierend, schon wieder eine Strafe zu kriegen, aber wir werden es analysieren und daraus lernen", meinte der 21-Jährige und fügte an: "Wenn sie mir eine Strafe geben, bedeutet das, dass ich die Regeln gebrochen habe, so einfach ist das." Nachsatz: "Diesmal war ich aber vorsichtiger als letztes Mal, denn es waren fünf und nicht mehr 20 Sekunden."

Bei Williams sah man den Zwischenfall folgendermaßen: "Aus Valtteris Sicht würde ich sagen, dass er von der Strecke fahren musste, um die Kollision zu vermeiden", sagte Rob Smedley. "Ob Magnussen ein bisschen zu spät gebremst hat, um die Kurve zu halten oder nicht, und dann nach dem Scheitelpunkt von Kurven eins zu spät in Kurve zwei war, weiß ich nicht. Aber Valtteri ist sicherlich von der Strecke gefahren, um den Unfall zu verhindern."

Button unzufrieden

Button kam nicht an Perez vorbei, Foto: Sutton
Button kam nicht an Perez vorbei, Foto: Sutton

Zwei Plätze vor Magnussen klassierte sich sein Teamkollege Jenson Button, zufriedenstellen konnte ihn das aber nicht. "Das war nicht das Resultat, das ich angestrebt habe, aber es war trotzdem sehr spaßig. Es ist lediglich schade, dass wir nicht die Rennpace hatten, die wir uns erhofft hätten", sagte der routinierte Brite nach Rang acht. "Wenn man als Fünfter und Sechster losfährt, hofft man nicht bloß auf ein Punkteresultat, sondern will mehr."

In der Schlussphase des Rennens lieferte sich Button einen sehenswerten Zweikampf mit Sergio Perez. "Wir sind durch die erste Lesmo Seite an Seite gefahren, was nicht sehr häufig passiert", schilderte er. "Es ist jammerschade, dass ich ihn nicht überholen konnte. Ich habe es so oft versucht, aber er war auf der Bremse zu stark." In der Konstrukteurs-Wertung bleibt McLaren auf dem fünften Platz, der Vorsprung auf Force India beträgt aber lediglich einen Punkt.