Die Grundphilosophie der Scuderia Toro Rosso, auf ein wenig Abtrieb zu verzichten und stattdessen hohe Topspeeds zu erreichen, passt eigentlich perfekt nach Spa-Francorchamps, und so waren die Erwartungen bei der Truppe von Franz Tost vor dem Belgien-GP nicht gerade gering. Insofern muss man sagen: Ziel verfehlt. Und so sieht es auch der Technische Direktor James Key: "Wir sind eindeutig enttäuscht, es nicht ins Q3 geschafft zu haben, denn das war definitiv unser Ziel." Am Ende scheiterte Daniil Kvyat um eine Zehntel am Finale, Jean-Eric Vergne kam nach einer starken Performance in Q1 (P5) hinter Kvyat auf den zwölften Rang.

Vergnes Chancen im Auspuff verglüht

Allerdings ist die Leistung des Franzosen durchaus stark einzuschätzen, denn er kämpfte in Q2 mit Problemen: "Q1 lief gut, aber dann hatte ich leider ein Problem mit dem Auspuffsystem, das mein Q2 behinderte. Ich konnte nur drei Runden fahren und das Timing war nicht das Beste. Das ist wirklich schade, denn wir hatten definitiv ein Auto, um ins Q3 zu kommen." Key sieht es ähnlich: "Ich denke, wir hätten ihn etwas später rausschicken können als wir es getan haben, weil die Strecke gegen Ende definitiv besser geworden ist. Aber zu dem Zeitpunkt war das schwer vorherzusehen. All diese Faktoren haben seine Session beeinflusst."

Gerade Vergne, der sich nach der Verstappen-Verpflichtung nun anderweitig empfehlen muss, hätten die regnerischen Bedingungen eine gute Chance geboten, sein Talent in Szene zu setzen. Nun will er dies im Rennen nachholen und gibt sich optimistisch: "Wir haben am Wochenende gesehen, dass die Pace gut ist und wir die Möglichkeit haben, ein gutes Ergebnis zu holen, denn unsere Longruns sahen sehr gut aus. Wenn man in Betracht zieht, dass das Rennen morgen unter trockenen Bedingungen vonstattengehen soll, ist der zwölfte Startplatz nicht zu schlecht, weil alles möglich ist."

Kvyat erst ganz am Ende mit Auto zufrieden

Für Daniil Kvyat gab es keinerlei technische Probleme, dafür aber welche mit der Balance des Fahrzeugs: "Es war eine schwierige Qualifying-Session, da ich bis zum letzten Run nicht glücklich mit dem Handling gewesen bin", sagte der russische Rookie. "Aber wir haben ein paar Dinge umgestellt und am Ende fühlte ich mich wesentlich komfortabler. Ich würde sagen, dass mein letzter Anlauf sehr repräsentativ war, aber denke auch, dass wir stärker gewesen wären, wenn es trocken gewesen wäre." Im Rennen glaubt er, dass die Situation sich anders darstellen werde. "Wir werden hart pushen und hoffentlich ein paar Punkte holen."