Auch die Sommerpause änderte nichts: Lotus hinkt weiterhin den eigenen Ansprüchen und Ergebnissen der vergangenen beiden Saisons hinterher. Beim Qualifying in Spa kam neben der Unterlegenheit des E22 dann auch noch mangelnde fahrerische Leistung hinzu. Nachdem er am Tag zuvor bereits spektakulär crashte, war Pastor Maldonado auch in der entscheidenden Phase von Q1 für einen seiner berüchtigten Fahrfehler gut. In der vorletzten Kurve drehte sich der Venezolaner kurz vor Ablauf der Zeit - und das, obwohl er zu diesem Zeitpunkt gar schnell genug für den Cut schien. Romain Grosjean scheiterte in Q2.

Als Siebzehnter geht Maldonado, der in dieser Saison noch immer ohne Punkte dasteht, somit wieder ohne wirkliche Aussicht auf Erfolg ins Rennen am Sonntag. "Mit dieser Ausgangsposition wird es morgen natürlich sehr, sehr schwer für mich. Ich hatte mir mehr erhofft, jedoch hat der unnötige Fehler alle meine Hoffnungen auf einen Platz in Q2 begraben", resümiert Maldonado geknickt. Letztlich fehlten ihm knapp 0,2 Sekunden auf den Sechzehnten Kevin Magnussen im McLaren.

Grosjean mutig, aber erfolglos

Bei schwierigen Verhältnissen und viel Wasser auf der Strecke gestartet, fanden die Piloten gegen Ende der Session bereits deutlich bessere Bedingungen vor. Maldonado half das jedoch wenig: "Wir waren auf frischen Reifen unterwegs und haben hart gepusht, jedoch waren die Verbesserung nicht gut genug. Wir müssen morgen auf das Wetter hoffen, und dann sehen, was für uns möglich ist."

Romain Grosjean war in Q2 chancenlos, Foto: Sutton
Romain Grosjean war in Q2 chancenlos, Foto: Sutton

Teamkollege Grosjean qualifizierte sich zwar für Q2, war dort als 15. Jedoch ohne jede Chance auf ein Weiterkommen in den finalen Qualifikationsabschnitt. Rund 1,8 Sekunden fehlten dem Franzosen letztlich auf Rang zehn, was die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit Lotus' noch einmal unterstrich. Auch hohes Risiko brachte Grosjean nach Platz 13 in Q1 im nächsten Abschnitt nicht weiter nach vorne: "In Spa musst du schon im Trockenen extrem mutig sein, aber im Nassen ist das noch einmal etwas anderes. Das macht zwar riesig Spaß, genutzt hat es uns jedoch leider nichts."

Aufgrund der schwierigen Ausgangslage zeigt er sich sichtlich enttäuscht: "Wir hatten uns so viel vorgenommen und waren dann in Q2 derart chancenlos. Das ist natürlich bitter, auch in Hinblick auf das Rennen am Sonntag. In Q1 war noch etwas weniger Wasser auf der Strecke, und das schien uns doch besser zu liegen. Ich hoffe also, dass es morgen trocken bleibt." Dass ohne unvorhersehbare Ereignisse wie einen plötzlichen Wetterumschwung oder ein Safety Car etwas nach vorne geht, glaubt Grosjean nicht. Im Fall der Fälle will er seine Chance dann jedoch nutzen. "Wir müssen schon ein wenig darauf hoffen, und in Spa kann erfahrungsgemäß alles passieren."