Bei Renault blieb in den vergangenen Tagen kaum ein Stein auf dem anderen. Jean-Michel Jalinier, der Chef der französischen Motorenschmiede, zog sich zurück und wurde durch den früheren Caterham-Teamchef Cyril Abiteoul sowie Jerome Stoll ersetzt. Bei Red Bull glaubt man, dass diese Änderungen positive Auswirkungen auf die Performance des Motors haben werden, der bislang in erster Linie wegen fehlender Power und technischer Gebrechen Schlagzeilen machte.

"Jean-Michel Jalinier hat sein Bestes für Renault gegeben, aber er hat sich entschlossen zu gehen und wir wünschen ihm für die Zukunft alles Gute", sagte Teamchef Christian Horner gegenüber Autosport. "Aber die Bestellung von Cyril ist eine sehr positive Sache und wir werden sehr eng zusammenarbeiten, um ihn zu unterstützen", fuhr der Brite fort, der Renaults Leistung nach dem Rennen in Spielberg, wo Sebastian Vettel bereits nach wenigen Runden stehengeblieben war, als "inakzeptabel" bezeichnet hatte. "Es liegt in unser aller Interesse, den Abstand zu Mercedes zu verringern."

Konzentration auf ein Team gefordert

Aller Voraussicht nach wird Renault in der kommenden Saison mit Lotus einen Motorenkunden an Mercedes verlieren. Für Horner stellt dies allerdings kein Problem dar, da er ohnehin die Auffassung vertritt, die Franzosen sollten sich auf ein Team fokussieren und nicht alle Kundenteams gleich behandeln.

Cyril Abiteboul übernimmt bei Renault das Kommando, Foto: Sutton
Cyril Abiteboul übernimmt bei Renault das Kommando, Foto: Sutton

"Sie müssen sich auf ein Team konzentrieren", forderte Horner, der aber glaubt, dass die Entwicklung in die richtigen Bahnen gelenkt wurde. "Ich denke, dass die Änderungen sehr positiv für Renault und Red Bull sind", betonte er. Neben Red Bull und Lotus beziehen in dieser Saison auch Toro Rosso und Caterham ihre Power Units aus dem Hause Renault.

Renaults Einsatzleiter Remi Taffin stimmte Horner grundsätzlich zu. "Das war angemessen von Christian", sagte er. "Aber bei uns ist es eine andere Konstellation, weil wir kein eigenes Team haben. Bei Mercedes und Ferrari ist das hingegen der Fall." Die gleichmäßige Betreuung von vier Kundenteams könne ein Faktor in der Performance-Frage sein. Taffin weiter: "Wir können aber nicht sagen, welche Auswirkungen das hat."