Daniel Ricciardo gegen Sebastian Vettel - das teaminterne Duell hat sich zu einem echten Spektakel entwickelt, weil der junge Australier überhaupt keinen Respekt vor seinem Weltmeister-Teamkollegen zeigt. Wenn es läuft, dann läuft es: Während Vettel beim Training in Spielberg von der Strecke abkam und einen doppelten Dreher fabrizierte, gelang es Ricciardo an gleicher Stelle, seinen Red Bull einzufangen. Beide Piloten hatten mit Kurve neun, der letzten Ecke vor Start/Ziel, arg zu kämpfen gehabt.

Ricciardo erwischte bei seinem Ausrutscher das bessere Ende. "Ich wusste gar nicht, dass es bei ihm schlechter war", zeigte sich der Jungspund überrascht, als er von Vettels kapitalem Dreher erfahren hatte. "Ich denke, dass der Kunstrasen noch ein wenig feucht war. Normalerweise kommt man manchmal davon, wenn man voll drüber fährt, aber es war etwas rutschig und zog uns aufs Gras. Es war ein bisschen holprig und warf das Auto herum, aber wir haben da beide einen Fehler gemacht."

Er hat einfach immer gut Lachen: Daniel Ricciardo, Foto: Sutton
Er hat einfach immer gut Lachen: Daniel Ricciardo, Foto: Sutton

Doppelter Unterboden-Wechsel

Fehler, die das Team teuer zu stehen kamen: Nach dem 1. Training wurden an beiden Red Bulls die Unterboden ausgewechselt. In der zweiten Session am Nachmittag passierte den beiden Piloten beim Heimspiel der Weltmeister-Truppe dann kein Fauxpas mehr. Das änderte aber nichts daran, dass Red Bull der Konkurrenz von Mercedes wieder einmal hinterherfuhr. 1,3 Sekunden knöpften die Silberpfeile Ricciardo und Vettel am Freitag ab.

"Wir haben immer noch diesen Rückstand", so Kanada-Sieger Ricciardo. "Bei jedem Rennen hoffen wir, dass wir ihn schließen können, aber heute war er immer noch da. Ich denke, dass wir morgen ein bisschen mehr Zeit finden können als sie, und ich glaube, dass wir den Rückstand verringern. Eine Sekunde ist es aber sicherlich nicht. Für uns ist es das Beste, sicherzustellen, dass wir vor den anderen stehen und einfach die Nächstbesten sind."

Der Kanada-Sieger hat auch viele Fans in Österreich, Foto: Sutton
Der Kanada-Sieger hat auch viele Fans in Österreich, Foto: Sutton

Ricciardo: Podium wird hart

Kaum jemand glaubt, dass Red Bull beim prestigeträchtigen Heimspiel eine wirkliche Chance gegen Mercedes hat. Zu sehr spielt der Red Bull Ring den Stärken des Silberpfeils - viel Power und gute Traktion aus mittelschnellen Kurven heraus - in die Karten.

Ein Platz auf dem Podium dürfe es aber schon sein, meinte Ricciardo. "Ein Platz unter den besten Drei ist an diesem Wochenende eine etwas größere Herausforderung, aber ich glaube, dass wir es schaffen können. Also schauen wir, dass wir mindestens in die Top-5 fahren - mit jedem besseren Resultat sind wir dann glücklich."