Erst top, dann Flop: So lässt sich der Freitag von Nico Hülkenberg und Force India auf dem Red Bull Ring wohl am besten beschreiben. Nach einem starken Auftakt im 1. Training zum Österreich Grand Prix mit Platz sieben, ging es nachmittags deutlich abwärts für den Deutschen. In seinen Worten: "Heute morgen sahen wir richtig stark aus, ich war echt happy und habe die Rundenzeiten aus dem Ärmel geschüttelt. Heute Nachmittag lief es dann extrem zäh, da ging eigentlich gar nichts mehr."

In Zahlen ausgedrückt: Vormittags reihte sich Hülkenberg auf dem siebten Platz in der Zeitentabelle ein - mit einem akzeptablen Rückstand von 0,777 Sekunden auf Platzhirsch Mercedes. Im 2. Training ging es rapide bergab, trotz 39 abgespulter Runden fehlten Hülkenberg 2,3 Sekunden auf die Silberpfeile an der Spitze. Mit Platz 17 verabschiedete er sich bis zum dritten Training am Samstagmorgen.

Nico Hülkenberg: Hat er mit dem Wind zu kämpfen?, Foto: Sutton
Nico Hülkenberg: Hat er mit dem Wind zu kämpfen?, Foto: Sutton

Wo liegt der Fehler?

Fehleranalyse ist angesagt. Es könnte eine lange Nacht werden bei Force India, denn Hülkenberg stand selbst wie der Ochs vorm Spielberg. "Wir wissen nicht, was uns ausgebremst hat. Wir hatten mit beiden Reifenmischungen Probleme und ich fühlte mich im Auto nicht mehr so wohl", räumte er kurz nach Trainingsende ein. "Im 2. Training kam viel Wind auf. Das war ähnlich wie in Bahrain, als wir auch Probleme damit hatten. Vielleicht liegt es daran, das müssen wir jetzt analysieren."

Das Ziel fürs Qualifying bleibt ein Platz unter den besten Zehn - trotz des Ärgers zum Auftakt. "Ich hoffe, dass wir morgen wieder in der Reihe sind und um eine gute Position kämpfen können", so Hülkenberg. Doch selbst wenn das angepeilte Ziel sich nicht umsetzen lasse, sah Hülkenberg keinen Grund, die Flinte vorzeitig ins Korn zu werfen: "Wir haben schon gesehen, dass man am Sonntag noch einiges rausholen kann, wenn man eine gute Pace hat und gut mit den Reifen klar kommt."

Geht es nach Hülkenberg, sollte der Speed in Spielberg gegebenenfalls aber sehr gut sein - denn Überholen könnte sich auf dem 4,326 km langen Kurs als Kunststück herausstellen. "Das ist hier nicht so einfach, eher schwer. Das Fahren macht hier aber richtig Spaß, man kriegt so ein bisschen einen Drehwurm, wegen der Kürze der Strecke drehen wir hier unheimlich viele Runden", lautete seine Einschätzung. "Und Strategie-mäßig kennt sich hier keiner aus, weil wir nicht gefahren sind. Deshalb wird das ein neues Spiel."