Als Mann, dessen Lächeln so breit wie das Great Barrier Reef ist, bezeichnete eine britische Zeitung Daniel Ricciardo in ihrer am Montag erschienenen Ausgabe. Es gibt wohl kaum jemanden im Fahrerlager, der dem sympathischen Australier seinen ersten Sieg nicht von Herzen gönnte, zumal er völlig unerwartet gekommen war.

Auch in Ricciardos Heimat war die Begeisterung über den Premieren-Triumph des 24-Jährigen schier grenzenlos. "Es ist gut, dass er jetzt sein erstes Rennen gewonnen hat, denn nun weiß er, dass er dazu in der Lage ist", sagte Alan Jones, Weltmeister von 1980. "Seine Ansprüche werden jetzt steigen, weil sein Selbstvertrauen viel größer geworden ist. Nicht, dass es bisher zu gering gewesen wäre, aber es hilft einem psychologisch."

Alan Jones hält große Stücke auf Daniel Ricciardo, Foto: Sutton
Alan Jones hält große Stücke auf Daniel Ricciardo, Foto: Sutton

Mercedes in diesem Jahr zu stark

Nach sieben Saisonrennen liegt Ricciardo auf dem dritten Platz der Weltmeisterschaft, hat auf Leader Nico Rosberg jedoch stattliche 61 Punkte Rückstand. Jones kann sich daher nur schwer vorstellen, dass sein Landsmann 2014 zu Titelehren kommen wird. "Selbst Vettel hat in diesem Jahr keine Chance zu gewinnen", sagte der 67-Jährige. "Mercedes hat einfach schon zu viele Punkte gemacht, vor allem Rosberg." Allerdings gebe es keinen Grund, weshalb Ricciardo nicht weitere Rennen für sich entscheiden sollte.

In drei bis fünf Jahren, so Jones weiter, könnte sich der Red-Bull-Pilot allerdings fraglos die Krone des Champions aufsetzen. "Vor drei Jahren fuhr Daniel noch in der Formel Renault 3.5 und jetzt hat er einen Grand-Prix-Sieg. Die Formel 1 verändert sich so schnell", warnte der letzte australische Weltmeister jedoch im selben Atemzug. "Wäre hätte gedacht, dass Mercedes in diesem Jahr dermaßen dominieren würde?"

Ein entscheidendes Puzzlestück zum Erfolg Ricciardos ist laut Jones sein bescheidener Charakter. "Er kommt aus einer sehr bodenständigen Familie", betonte er. "Sie haben ihre Füße am Boden. Ich wäre sehr überrascht, würde Daniel sein Benehmen ändern. Er wird eine sehr geerdete Person bleiben."