Kimi Räikkönen erlebt bislang eine Seuchen-Saison bei Ferrari. Das erste Podium seit dem Comeback liegt in weiter Ferne, von Chancen auf den WM-Titel ganz zu schweigen. Räikkönens Horror-Bilanz nach den ersten sechs Rennen: nur 17 WM-Pünktchen und Platz zwölf in der Gesamtwertung. 105 Zähler Rückstand auf WM-Leader Nico Rosberg!

Keine große Überraschung: Räikkönen schreibt den Titel mehr oder weniger ab. "Es ist wahrscheinlich vorbei", wurde der Finne am Rande eines Medien-Events in Norwegen von der Zeitung Afterposten zitiert. "Wir wollen auch vorn dabei sein, aber mit Blick auf diese Saison dürfte es zu spät sein."

Wieder keine Punkte für Räikkönen in Monaco, Foto: Sutton
Wieder keine Punkte für Räikkönen in Monaco, Foto: Sutton

Harte Zeiten für Räikkönen

Kein Vorbeikommen am dominanten Mercedes-Team, dem Räikkönen verständlicherweise die besten Titelchancen einräumte. Auf der offiziellen Ferrari-Homepage klang Räikkönen - ebenfalls verständlich - zumindest etwas zuversichtlicher. "Es ist für jeden schwierig, mit den Mercedes-Fahrern zu kämpfen - aber man weiß ja nie", wurde der Weltmeister von 2007 zitiert. "Wir wären gern gleichauf, aber das wird hart. Vor allem für mich persönlich angesichts der Position in der WM."

Der WM-Titel ist schon fast unerreichbar, doch so ganz aufstecken wollte Räikkönen dann doch nicht. Dass der Ferrari podiumsfähig ist, zeigte immerhin Teamkollege Fernando Alonso beim China Grand Prix. "Ich war es immer gewohnt zu kämpfen und ich hoffe mit diesem Team, das weiter hart an der Entwicklung des F14 T arbeitet, noch ein paar gute Resultate erzielen zu können. Wir leisten unheimlich viel Arbeit und ich denke, dass wir unsere Probleme in den Griff bekommen. Aber das braucht Zeit."

Schwieriges Comeback: Kimi Räikkönen bei Ferrari, Foto: Sutton
Schwieriges Comeback: Kimi Räikkönen bei Ferrari, Foto: Sutton

Motivation? Vorhanden!

Früher wurde Räikkönen nicht selten als tickende Zeitbombe angesehen. Kein Erfolg - keine Motivation. Die Zeiten haben sich geändert, doch die Misserfolge nagen am schnellen Finnen. In Monaco lag er zeitweise sogar auf Podiumskurs, bis Max Chilton den Reifenschlitzer markierte und Räikkönens Podesthoffnungen zunicht machte.

Zumindest nach außen hin blieb Räikkönen ruhig und hoffte auf eine Leistungsverbesserung des Autos. "Wenn uns das vor dem Ende der Saison gelingt, dann werden die Resultate auch kommen, weil meine Motivation intakt ist. Im Vergleich zu meinem Titeljahr bin ich ein paar Jahre älter geworden, aber das fühle ich nicht. Ich habe immer noch große Leidenschaft am Rennfahren."