Auch am zweiten Testtag in Barcelona war mit dem Namen, der ganz oben in der Zeitenliste auftauchte, nicht unbedingt zu rechnen gewesen. Pastor Maldonado ist nicht nur Führender in der Strafpunktetabelle, sondern hatte am Mittwoch auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya auch die Spitze des Klassements inne. Hinter ihm reihten sich Nico Rosberg, der mit 333,3 km/h den Topspeed-Bestwert erreichte, und Kimi Räikkönen ein.

Esteban Gutierrez verbuchte vor Susie Wolff Platz vier im Klassement. Auch Jules Bianchi konnte sich vor Sebastian Vettel platzieren, dem in Sachen Topspeed fast 14 km/h auf Rosberg fehlten. Force India-Testpilot Daniel Juncadella reihte sich vor Debütant Stoffel Vandoorne ein. Daniil Kvyat, der auf gerade einmal 21 Runden kam, bildete das Schlusslicht.

Mercedes

Mercedes versuchte, die Formel 1 etwas lauter zu machen., Foto: Mercedes AMG
Mercedes versuchte, die Formel 1 etwas lauter zu machen., Foto: Mercedes AMG

Mittwoch: Am zweiten Testtag übernahm Nico Rosberg das Steuer des W05 und testete den neuen Auspuff, der den Sound der neuen Motoren verbessern soll. Rosberg konnte jedoch keine Veränderung der Geräuschkulisse feststellen. Wie Lewis Hamilton am Vortag führte er Startübungen durch und konzentrierte sich außerdem auf Aerodynamik, Bremsen, Setup und Motormanagement.

Dienstag: Lewis Hamilton experimentierte mit dem Setup, den Motoreinstellungen und der Aerodynamik und stellte den W05 nach seinen Wünschen ein, nachdem er am Wochenende trotz seines Siegs mit dem Fahrverhalten nicht immer zufrieden war. Zudem absolvierte er zahlreiche Startübungen, damit sich das Team auch in diesem Bereich verbessern kann. Am Mittwoch übergibt er das Ruder an Teamkollege Nico Rosberg.

Red Bull

Sebastian Vettel konnte die spanische Sonne mehr genießen als ihm lieb war., Foto: Sutton
Sebastian Vettel konnte die spanische Sonne mehr genießen als ihm lieb war., Foto: Sutton

Mittwoch: Das Getriebeproblem, das den ersten Testtag für Sebastien Buemi vorzeitig beendet hatte, konnte erst im Laufe des Vormittags behoben werden. Immerhin konnte Sebastian Vettel 73 Runden drehen und sammelte auf verschiedenen Reifenmischungen Daten, die die Ingenieure mit denen vom Rennwochenende verglichen. Spezielle Tests für das nächste Rennen in Monaco fanden nicht statt. Laut Vettel ging es mehr darum, das Auto im Allgemeinen besser zu verstehen.

Dienstag: Sebastien Buemi durfte nach langen Stunden im Simulator wieder im realen RB10 ins Lenkrad greifen. Damit war er der ideale Mann, um die Korrelation zwischen dem Simulator und dem echten Boliden zu überprüfen. Allerdings konnte er aufgrund eines plötzlich auftretenden Problems mit dem Getriebe nicht mehr als 54 Runden drehen. Am Mittwoch steigt Sebastian Vettel ins Cockpit.

Ferrari

Kimi Räikkönen kam am Mittwoch mehr zum Fahren., Foto: Sutton
Kimi Räikkönen kam am Mittwoch mehr zum Fahren., Foto: Sutton

Mittwoch: Nachdem er am Dienstag nur 21 Runden absolvieren konnte, kam Kimi Räikkönen am Mittwoch mit 94 Umläufen auf weitaus mehr Kilometer. Auf der Agenda standen Messarbeiten an der Aerodynamik und Setup-Tests. Den Großteil der Runs absolvierte der Finne auf den Medium-Reifen, am Schluss zog er die weicheren Pneus auf.

Dienstag: Kimi Räikkönen drehte am ersten Testtag gerade einmal 21 Runden, weshalb er auch nur etwa die Hälfte des geplanten Programms absolvieren konnte. Daran war weniger das launische Wetter als vielmehr ein Versagen der Power Unit Schuld. Bereits nach wenigen Kurven musste Räikkönen zurück an die Box und konnte erst nach 16 Uhr wieder auf die Strecke gehen, nachdem die Power Unit ausgetauscht worden war. Nach einem Dreher in Kurve vier musste zudem der Unterboden erneuert werden.

Force India

Daniel Juncadella führte Reifentests für Pirelli durch., Foto: Sutton
Daniel Juncadella führte Reifentests für Pirelli durch., Foto: Sutton

Mittwoch: Daniel Juncadella saß zum zweiten Mal seit den Testfahrten vor der Saison in Jerez im VJM07 und spulte 424 Kilometer ab. Damals fuhr er unter kühlen und feuchten Bedingungen, in Barcelona fand er eine trockene Strecke und Streckentemperaturen von mehr als 30 Grad vor. Sein Hauptaugenmerk lag auf dem Reifentest für Pirelli, was bedeutete, dass er in puncto Setup nicht viel ausprobieren konnte. Ein Ausrutscher am Morgen stellte einen kleinen Fleck auf der ansonsten weißen Weste des Spaniers dar.

Dienstag: Nico Hülkenberg verbrachte den ersten Testtag mit Setup-Arbeit in Bezug auf die Reifen und dem Testen aerodynamischer Teile. Die nassen Bedingungen ermöglichten zwar, die Regenreifen und Intermediates von Pirelli besser zu verstehen, standen jedoch einem Teil der Arbeit im Weg, die das Team zur Vorbereitung auf die nächsten beiden Rennen absolvieren wollte. Am Mittwoch wird Ersatzfahrer Daniel Juncadella im VJM07 sitzen.

Williams

Susie Wolff nahm erstmals im FW36 Platz., Foto: Sutton
Susie Wolff nahm erstmals im FW36 Platz., Foto: Sutton

Mittwoch: Entwicklungspilotin Susie Wolff nahm erstmals im FW36 Platz und ließ unter anderem Sebastian Vettel in der Zeitenliste hinter sich. Sie stellte fest, dass die neue Generation der Formel-1-Boliden anders zu fahren ist als die vorherige, bei denen galt: je mehr man pusht, umso schneller ist man. Bei den 2014er Autos ist mehr Fingerspitzengefühl gefragt. Auch an das Drehmoment musste sie sich erst gewöhnen. Wolff führte Tests zu Aerodynamik und Mechanik durch.

Dienstag: Bei Williams standen die Evaluierung der Aerodynamik und mechanische Arbeiten im Vordergrund. Neue Teile gab es nicht. Felipe Massa drehte 55 Runden und sprach von einem gewöhnlichen Testtag, auch wenn das Programm aufgrund des nassen Vormittags etwas verkürzt war. Dafür nutzte er die Chance, die Performance im Nassen zu verbessern.

McLaren

Stoffel Vandoorne absolvierte seine erste Ausfahrt., Foto: Sutton
Stoffel Vandoorne absolvierte seine erste Ausfahrt., Foto: Sutton

Mittwoch: Stoffel Vandoorne absolvierte sein Debüt für McLaren und übernahm den eintägigen Pirelli-Reifentest. Das Team zeigte sich von der Reife, dem Feedback und der Pace des Belgiers beeindruckt, der sich als Neunter der Zeitenliste einreihte. Vandoorne drehte 136 Runden - weitaus mehr als alle anderen und mehr als genug, um die Voraussetzungen für den Erwerb der Superlizenz zu schaffen.

Dienstag: Jenson Button kam am Vormittag wegen der nassen Bedingungen kaum zum Fahren, das Team zog lieber am trockenen Nachmittag das Programm durch. Er testete neue Teile und führte Vergleichsstudien durch, was "verschiedene interessante Bereiche für mögliche Entwicklungen in der Zukunft" eröffnete, wie es McLaren formulierte. Button drehte 74 Runden und reihte sich mit seiner besten Rundenzeit auf Rang acht ein. Am Mittwoch wird Test- und Ersatzpilot Stoffel Vandoorne erstmals ins Lenkrad greifen und bei seinen ersten Ausfahrten im Formel-1-Boliden den obligatorischen Reifentest für Pirelli durchführen. Wenn er mehr als 300 Kilometer abspult, kann er zudem die Superlizenz erwerben.

Toro Rosso

Der Testtag von Daniil Kvyat war vorzeitig beendet., Foto: Sutton
Der Testtag von Daniil Kvyat war vorzeitig beendet., Foto: Sutton

Mittwoch: Daniil Kvyat führte am Vormittag Aero-Tests durch, bei denen viele Änderungen am Auto vorgenommen wurden. Der Russe musste daher oft die Box ansteuern, weshalb er insgesamt nur auf 21 Runden kam. Am Nachmittag war das mechanische Setup an der Reihe, was ebenfalls viel Zeit in Anspruch nahm, zumal bei der Ausfahrt ein Problem auftrat, das den Testtag vorzeitig beendete.

Dienstag: Toro Rosso stand am Dienstag in Diensten von Pirelli und testete die Reifengeneration für 2015, wie es vor der Saison für alle Teams verpflichtend vereinbart wurde. Jean-Eric Vergne drehte 52 Runden und platzierte sich mit seiner besten Rundenzeiten als Fünfter. Daniil Kvyat, der am Mittwoch im Auto sitzen wird, nutzte den Tag nicht nur, um sich mit seinen Ingenieuren auszutauschen, sondern außerdem mit dem katalanischen Meister Oriol Monzo Tischtennis zu spielen.

Lotus

Lotus absolvierte einen zweiten Testtag ohne Probleme., Foto: Sutton
Lotus absolvierte einen zweiten Testtag ohne Probleme., Foto: Sutton

Mittwoch: Pastor Maldonado konnte alle geplanten Arbeiten durchführen, da der E22 auch am zweiten Testtag keine Probleme machte. Unter anderem testete Lotus ein neues Motormapping, um den Sound zu verstärken - ohne größeres Endrohr wie Mercedes. Abgesehen davon gab es weitere neue Teile am Boliden und bestehende Einstellungen wurden weiterentwickelt. Zudem bereitete sich das Team mit Runs auf den weichen und superweichen Reifen auf die Rennen in Monaco und Kanada vor.

Dienstag: Charles Pic drehte am ersten Testtag ohne Probleme 70 Runden und erzielte die zweitschnellste Zeit. Der Franzose saß zum ersten Mal im E22 und stellte zahlreiche Veränderungen im Vergleich zu den letztjährigen Boliden fest, fühlte sich jedoch vor allem wegen der langen Pause seit dem Brasilien GP im letzten Jahr rundum wohl. Das Team ließ ihn verschiedene Setups, Aero-Teile und Motoreinstellungen testen.

Sauber

Esteban Gutierrez musste eine Stunde lang aussetzen., Foto: Sutton
Esteban Gutierrez musste eine Stunde lang aussetzen., Foto: Sutton

Mittwoch: Esteban Gutierrez konnte das volle geplante Programm abspulen, auch wenn er aufgrund eines Problems mit der Power Unit eine Stunde verlor. Am Vormittag führte er Aero-Tests durch, um das Entwicklungspaket im Detail abzustimmen. Am Nachmittag standen Entwicklungsteile an der Aufhängung im Vordergrund sowie das Setup. Testingenieur Paul Russell betonte, dass die Korrelation zwischen dem, was Gutierrez dem Team berichtete und was es selbst maß, gut war.

Dienstag: Testpilot Giedo van der Garde absolvierte den Reifentest für Pirelli, den jedes Team an einem der Testtage während der Saison bestreiten muss. Van der Garde fuhr Long Runs mit viel Benzin an Bord, er kam insgesamt auf 86 Umläufe, was etwas mehr als 400 Kilometern entspricht. Er testete sowohl Intermediates als auch verschiedene harte Reifenmischungen. Am Mittwoch wird Stammfahrer Esteban Gutierrez im Cockpit sitzen.

Marussia

Jules Bianchi konnte nicht so viel fahren wie erhofft., Foto: Sutton
Jules Bianchi konnte nicht so viel fahren wie erhofft., Foto: Sutton

Mittwoch: Jules Bianchi setzte die Setup-Arbeit fort, die Max Chilton am Vortag begonnen hatte. Während der Vormittag problemlos verlief, trat am Nachmittag bereits nach zwei Runden ein mechanisches Problem auf. Das Team nahm das Heck des Boliden auseinander und konnte Bianchi erst zehn Minuten vor Ende der Session noch einmal auf die Strecke schicken. Damit fiel ein Großteil der Testzeit, die für die weichen und superweichen Reifen geplant war und der Vorbereitung auf Monaco und Kanada dienen sollte, ins Wasser.

Dienstag: Marussia verwendete bis auf den harten Reifen alle Mischungen, die Pirelli im Angebot hat. Unter nassen Bedingungen am Vormittag rutschte Max Chilton einmal ins Kiesbett, machte diesen Ausrutscher mit der Bestzeit auf den superweichen Reifen aber mehr als wett. Dem Team ging es vor allem darum, einige Setups, die es am Rennwochenende ausprobiert hatte, noch einmal unter die Lupe zu nehmen. Zudem konnte es bei trockenen Bedingungen einige Daten über die Aerodynamik sammeln. Einige Probleme mit der Balance des Autos sollen nun größtenteils der Vergangenheit angehören.

Caterham

Caterham verzichtete auf den zweiten Testtag., Foto: Sutton
Caterham verzichtete auf den zweiten Testtag., Foto: Sutton

Mittwoch: Tag zwei begann und endete für Caterham mit einer Pressemitteilung. Nach der Begutachtung des Schadens am CT05 nach dem Abflug von Kamui Kobayashi am Dienstagabend beschloss das Team, den zweiten Testtag nicht zu nutzen. Auch wenn das nicht ideal sei, wolle das Team sichergehen, dass es sich auf das nächste Rennen, den Monaco GP, konzentrieren kann, hieß es.

Dienstag: Kamui Kobayashi drehte am Steuer des CT05 72 Runden und wurde im Klassement als Neunter von elf Piloten geführt. Er nutzte den nassen Vormittag, um sowohl auf den Regenreifen als auch den Intermediates verschiedene Setups auszuprobieren. Ab 14 Uhr war die Strecke dann so trocken, dass er das normale Programm durcharbeiten konnte. Einen kurzen Schauer nutzte er, um noch einmal auf Intermediates auf die Strecke zu gehen. Kurz vor Ende der Session dann das unglückliche Finale: Kobayashi rutschte in Kurve drei raus und traf die Begrenzung ziemlich hart. Die Mechaniker haben damit über Nacht einiges zu tun.