Viermal hintereinander Platz zwei hinter dem Teamkollegen: Nico Rosberg kommt in diesen Wochen nicht am dominanten Lewis Hamilton vorbei. Will Rosberg aber seine Chance auf den Titel wahren, muss er sich im teaminternen Duell langsam wieder durchsetzen. Lösungen sind also gefragt: Wie kann Rosberg die Oberhand gewinnen, wo besteht noch Verbesserungspotenzial? Da kam der Testeinsatz in Barcelona gerade recht.

Rosberg drehte am letzten der beiden angesetzten Testtage 102 Runden auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya und ordnete sich schließlich auf dem zweiten Platz der Zeitentabelle ein. Sein Programm am Mittwoch war ordentlich gefüllt. "Tage wie dieser sind so wertvoll, weil du während den Rennwochenenden eigentlich nichts wirklich effektiv testen kann", freute sich Rosberg über die willkommene Gelegenheit. "Normalerweise ist keine Runde wie die andere, hier kannst du aber gewisse Variablen stabil halten und Dinge direkt miteinander vergleichen."

Ein großer Punkt auf der To-Do-Liste des Silberpfeil-Piloten: die Bremsen. In diesem Bereich ist Rosberg noch nicht zufrieden mit seiner Performance, daraus macht er kein Geheimnis. "Da fühle ich mich dieses Jahr noch nicht zu 100 Prozent wohl", räumte er ein. "Deshalb arbeiten wir immer weiter daran, dies zu verbessern. Wir suchen nach Lösungen und haben heute viel Interessantes dazu herausgefunden."

Zweiter Programmpunkt: die Starts. Hier war Rosberg seinem Teamkollegen Hamilton meist unterlegen. Während der Brite häufig von der Pole Position gut wegkam und das Rennen an der Spitze kontrollieren konnte, musste sich Rosberg nach einem weniger optimalen Start zunächst gegen die Konkurrenz verteidigen, bevor er eine Aufholjagd starten konnte. "Am Start haben wir viel gearbeitet, das ist eine kleine Schwäche von uns", gab Rosberg zu. "Das ist aber nicht einfach, denn hierbei handelt es sich um eine extrem komplexe Prozedur mit einigen hoch komplexen Teilen, wie etwa der Kupplung."

In knapp zwei Wochen wird sich zeigen, ob sich Rosberg verbessern konnte und Hamilton Feuer machen kann. Es steht ein besonderes Rennen auf dem Plan: Monaco. Heimspiel für Rosberg. Ein Rennwochenende, bei dem die Pole Position die halbe Miete ist, wie Rosberg aus eigener Erfahrung bestens weiß. "Wir haben in allen Aspekten ein tolles Auto und ich denke, dass wir auch in Monaco schnell sind", war er optimistisch. "Das ist zwar ein spezielles Rennen, aber ich sehe keinen Grund, warum wir dort nicht auch konkurrenzfähig sein sollten."