1. Warum war Nico Rosberg das Rennen zu kurz?

Die beiden Mercedes hatten sich im Rennen rasch von der Konkurrenz abgesetzt, sodass sich Lewis Hamilton und Nico Rosberg den Sieg teamintern ausfechten konnten. Hamilton hatte zwar über weite Strecken des Rennens um einige Sekunden die Oberhand, doch die unterschiedlichen Strategien machten es am Ende doch noch spannend. Hamilton stoppte in der 18. und 43. Runde und zog die härtere Reifenmischung erst im letzten Stint auf. Rosberg hingegen kam in der 21. und 45. Runde an die Box und verwendete die härtere Mischung bereits im Mittelstint.

Von 2.773 Sekunden in Runde 54 schmolz der Vorsprung von Hamilton bis zur 63. Runde auf 0.940 Sekunden. Eine finale Attacke in den letzten drei Umläufen wollte Rosberg aber nicht mehr gelingen. "In der letzten Runde hätte ich in Turn 10 noch so ein Kamikazeding starten können, habe es aber lieber sein lassen. Das Rennen war leider eine Runde zu kurz", meinte Rosberg nach dem Rennen. Eine Runde hin oder her - die WM-Führung ist der Deutsche nun vorerst an seinen Teamkollegen Hamilton los.

2. Wie gelang Sebastian Vettel seine Aufholjagd?

Vettel fuhr ein starkes Rennen, Foto: Red Bull
Vettel fuhr ein starkes Rennen, Foto: Red Bull

Als einer der wenigen Piloten setzte Vettel auf drei Boxenstopps. Dabei zog er die härtere Mischung schon beim ersten Stopp und nur für zwölf Runden auf. Die Taktik ging voll und ganz auf und Vettel war vor allem im letzten Renndrittel richtig heiß. Nach seinem letzten Reifenwechsel lag er auf Rang sieben, doch innerhalb von zehn Runden kassierte er Alonso, Räikkönen und Bottas und sicherte sich den vierten Rang. "Ich weiß gar nicht, wen ich heute alles überholt habe", sagte der Weltmeister nach dem Rennen. Insgesamt machte er im Rennen satte elf Plätze gut und sicherte sich überdies im 55. Umlauf auch noch die schnellste Rennrunde.

3. Warum war Kimi Räikkönen nach dem Rennen so sauer?

Kimi Räikkönen war nach dem Rennen so stinkig, dass er eine britische TV-Journalistin nach einer kritischen Frage zur Strategie eiskalt stehen ließ und ging. Auch im Rennen hatte er seinem Unmut über Ferraris Taktik freien Lauf gelassen. Doch was war passiert?

Von P6 gestartet, konnte der Finne seinen Platz behaupten und vor allem seinen Teamkollegen Fernando Alonso hinter sich halten. Doch dann teilte Ferrari die Strategie, holte Alonso zuerst herein und setzte ihn auf drei Stopps, während Räikkönen später hereinkam und mit zwei Stopps auskommen musste. Damit kam Alonso als Sechster und unmittelbar vor seinem Teamkollegen ins Ziel. Mehr noch ärgerte sich Räikkönen aber über den Rückstand auf Sieger Hamilton, der genau eine Runde betrug. "Das ist nicht dort, wo wir sein wollen", sagte der Finne.

4. Warum wurde Pastor Maldonado schon wieder bestraft?

Maldonado schlug wieder über die Stränge, Foto: Sutton
Maldonado schlug wieder über die Stränge, Foto: Sutton

Warum versucht es der Venezolaner immer mit der Brechstange? Schon in der vierten Runde wagte er einen sehr optimistischen Überholversuch im Duell mit Marcus Ericsson. Zwar kam keiner der beiden Boliden dabei ernsthaft zu Schaden, den Stewards gefiel die Situation dennoch nicht. Sie brummten Maldonado eine Fünf-Sekunden-Strafe beim ersten Boxenstopp auf. Obendrein wurde ihm ein weiterer Punkt in der Strafakte vermerkt. Mit vier Zählern hält er in dieser Wertung nun mit Jules Bianchi gemeinsam die Führung. Da eine Sperre erst bei zwölf Punkten erfolgt, kann Maldonado noch ein wenig auf der Strecke wüten.

5. Was hat Williams falsch gemacht?

Die Startpositionen hatten mit den Plätzen vier (Valtteri Bottas) und neun (Felipe Massa) eigentlich vielversprechend ausgesehen. Dass es am Ende nur zehn Punkte wurden, hatte Williams in Barcelona eigenen strategischen Fehlern zuzuschreiben. Die Drei-Stopp-Strategie bei Felipe Massa ging nicht auf. "Unsere Strategie hätte funktioniert, wenn ich im ersten Stint freie Fahrt gehabt hätte, aber es waren Autos vor mir und ich habe meine Reifen stark beschädigt", ärgerte sich der Brasilianer, der nur 13. wurde. Bei Bottas agierte man zu Beginn zu defensiv. "Wir haben uns eher nach hinten orientiert. Unser Ziel war es Platz vier zu holen und nicht alles für den dritten Rang zu riskieren", sagte Bottas. So kam es, dass drei Runden vor Schluss Drei-Stopper Vettel an Zwei-Stopper Bottas vorbei ging. "Er war auf den Mediums unterwegs und ich auf den harten Reifen, außerdem war sein Satz deutlich frischer", so der Finne.

6. Warum schieden Vergne und Kobayashi aus?

Kobayashi war einer von nur zwei Ausfällen, Foto: Sutton
Kobayashi war einer von nur zwei Ausfällen, Foto: Sutton

Nur zwei Ausfälle gab es beim Spanien GP am Sonntag zu verzeichnen. Jean-Eric Vergne musste seinen Toro Rosso auf Rang 16 liegend in der 24. Runde mit einem defekten Auspuff abstellen. Für Vergne war es bereits der dritte Ausfall im fünften Rennen. Schon eine Runde früher musste Kamui Kobayashi seinen Caterham an der Box abstellen. Beim Japaner war die Bremse vorne links defekt.