Die silberne Dominanz geht auch auf europäischem Asphalt weiter. Lewis Hamilton und Nico Rosberg fuhren für Mercedes am Sonntag in Barcelona den vierten Doppelsieg in Serie ein. Ein derartiges Kunststück gelang zuletzt dem legendären Duo Schumacher/Barrichello am Saisonende 2002, als man fünf Doppelsiege in Folge feierte.

"Ein tolles Ergebnis, Lewis war wieder außerirdisch und Nico super unterwegs - besser kann man es nicht machen", freute sich Niki Lauda im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com über das Resultat. Auch Toto Wolff hatte war für seine beiden Piloten voll des Lobes: "Wir haben zwei unglaubliche Fahrer, die bis zur letzten Kurve der letzten Runde gegeneinander um den Sieg kämpfen können. So war es auch heute. Obwohl sie unterschiedliche Rennstrategien fuhren, lagen sie wahnsinnig eng zusammen."

Rosberg biss sich die Zähne aus

Nur 0.636 Sekunden trennten den siegreichen Hamilton am Ende von dem unterlegenen Rosberg. "Wenn es nur eine Runde länger gegangen wäre, hätte ich versuchen können, Lewis zu überholen", ärgerte sich der Deutsche. "Es war sehr eng, aber leider nicht eng genug. Natürlich bin ich enttäuscht, aber ich nehme viel Positives von diesem Wochenende mit. Wir haben ein unglaubliches Auto und meine Pace war hier wirklich stark. Ich muss einfach noch einen Tick mehr finden, um dies ausnutzen zu können", so Rosberg.

Seine WM-Führung musste er nach vier Rennen abgeben und seinem Teamkollegen überlassen. "Nico fuhr ein fantastisches Rennen und ich hatte Mühe, ihn hinter mir zu halten, aber am Ende gelang es mir dann doch", freute sich der neue WM-Leader. "Ich bin wahnsinnig stolz auf dieses Team: Wir sehen sehr stark aus und ich genieße aktuell jeden Moment."

Zweikampf freut Kommandostand

In der Konstrukteurs-WM hat Mercedes mit 197 Punkten nur um zehn weniger als die ersten drei Verfolger Red Bull, Ferrari und Force India zusammen. Von der Prämisse des freien teaminternen Kampfes ohne Eingriff vom Kommandostand muss man sich daher auch weiterhin nicht verabschieden. "Ihr Zweikampf ist so intensiv und eng, dass ich davon überzeugt bin, dass er sich bis zum letzten Rennen fortsetzen wird", hofft Wolff auf einen spannenden Titelkampf.

Lauda zog seine Kappe vor allem vor Rosberg: "Nico kämpft darum, den Vorsprung, den sich Lewis herausgefahren hat, wieder einzuholen. Man verbeißt sich als Fahrer immer mehr, wenn man Zweiter ist. Dann tut man sich fast als Verfolger leichter, ihn wieder zu schlagen, deshalb bin ich sehr gespannt, wie es in Monaco weitergeht."

Lauda: Rennen nicht langweilig

An der Dominanz der Silberpfeile werde sich so schnell jedenfalls nichts ändern. "Wer in Barcelona schnell ist und eine derartige Überlegenheit hat, hält das die nächsten fünf bis sechs Rennen sicher, denn man kann nicht so schnell Updates bringen. Ich bin relativ beruhigt", so Lauda.

An alle Kritiker, denen die aktuellen Rennen zu langweilig sind, hatte Lauda abschließend noch eine Botschaft: "Die verstehen das Rennfahren nicht. Solche Rennen sind einfach nicht langweilig, wenn man sie versteht. Es war keine Sparzierfahrt und die Beiden haben alles gemacht, um alles herauszuholen. Man hat klar gesehen, dass sie bis zur letzten Runde vollkommen frei gegeneinander gefahren sind."