Im Grand Prix von Spanien bot Valtteri Bottas einmal mehr eine starke Leistung und landete auf dem fünften Rang. Von Startplatz vier weg schob sich der Finne mit einem guten Start zunächst sogar an Daniel Ricciardo vorbei auf den dritten Rang. "Das war sicher einer meiner bisher besten Starts", meinte Bottas nach dem Rennen. Rob Smedley, leitender Ingenieur an der Rennstrecke bei Williams, kennt den Grund dafür: "Unsere Starts waren teilweise sehr gut, aber sie waren nicht konstant genug. Deshalb haben wir an den Systemen und Prozessen gearbeitet, um diese Konstanz zu erhalten, denn es ist sinnlos sich in allen Bereichen zu verbessern, wenn man bei 50 Prozent der Starts weit zurückfällt. Die Starts sind aber manuell, also kommt dem Fahrer ebenfalls eine große Rolle zu. Auch die Reifen und die Kupplung sind entscheidend, es muss also alles zusammenpassen."

Bis zur ersten Boxenstoppserie konnte Bottas Ricciardo dann auch hinter sich halten, doch der Australier kam sechs Runden vor ihm zum Reifenwechsel und hatte, nachdem beide ihre Stopps absolviert hatten, die Nase vorne. Williams hätte in dieser Situation vielleicht flexibler sein und die Strategie anpassen müssen, um den Sprung auf das Podium zu schaffen. Der Fokus lag bei der Truppe aus Grove aber wo anders. "Wir haben uns eher nach hinten orientiert. Unser Ziel war es Platz vier zu holen und nicht alles für den dritten Rang zu riskieren. Das war der Grund, warum wir an unserer Strategie festgehalten haben", so Bottas.

Bottas konnte Ricciardo lange in Schach halten, Foto: Sutton
Bottas konnte Ricciardo lange in Schach halten, Foto: Sutton

Gegen Rennende musste der Finne schließlich auch noch Sebastian Vettel, der sich im zweiten Red Bull von Startposition 15 seinen Weg durch das Feld gebahnt hatte, passieren lassen. "Es ist schade, dass mich Vettel noch überholt hat, aber er war auf den Mediums unterwegs und ich auf den harten Reifen, außerdem war sein Satz deutlich frischer. Als er sich mir genähert hat, habe ich versucht zu pushen, doch dann spürte ich sofort das beginnende Graining. Ich konnte also nichts tun, um ihn aufzuhalten", stellte der Williams-Pilot klar.

Bottas zog dennoch ein durchwegs positives Resümee des Europaauftakts: "Wir müssen zufrieden sein. Es ist uns gelungen, erneut zehn Punkte zu holten und wir waren das drittschnellste Team im Feld. Wir haben definitiv einen Schritt nach vorne gemacht und uns im Vergleich zu China gegenüber der Konkurrenz verbessert."

Massa hängt im Verkehr

Ein Fortschritt, aus dem Felipe Massa keinen Profit schlagen konnte. Obwohl er im Gegensatz zu Bottas auf einer Drei-Stopp-Strategie unterwegs war, litt er unter deutlich höherem Reifenverschleiß als sein Teamkollege und hatte heftige Graining-Probleme. Massa, der nach dem Start hinter Ricciardo festhing, spielte dabei der Rennverlauf gar nicht in die Hände.

"Ich hatte einen guten Start und wäre in der Lage gewesen, mehr Positionen gutzumachen, aber Ricciardo war vor mir und ich konnte nichts machen. Unsere Strategie hätte funktioniert, wenn ich im ersten Stint freie Fahrt gehabt hätte, aber es waren Autos vor mir und ich habe meine Reifen stark beschädigt. So konnte ich also keinen Vorsprung herausfahren und meine Konkurrenten hatten nach den Stopps einen Vorteil. Zu Beginn meines zweiten Stints ist wieder das gleiche passiert. Heute ist es einfach nicht rund gelaufen für mich", haderte Massa mit dem Schicksal.