Mit einer perfekten Fahrt holte Lewis Hamilton seinen ersten Spanien-Sieg und den vierten Triumph in Folge. Obwohl der Brite einen Start-Ziel-Sieg feierte, ging es während dem Rennen zwischen ihm und seinem Team via Funk hoch her. Toto Wolff nahm die emotionalen Kommentare seines Fahrers locker. "Man kann es keinem Fahrer verübeln, wenn es um jeden Millimeter und den kleinsten Vorteil gegenüber dem Teamkollegen geht, dass man dann vielleicht emotional reagiert", erklärte der Mercedes-Motorsportchef.

Gleichzeitig ist er sich bewusst wie solche Funksprüche auf die TV-Zuseher wirken, weshalb er durchaus Gesprächsbedarf sieht. "Wir sind uns bewusst, dass viele Millionen Menschen zuhören und es vielleicht ganz anders verstehen als wir, die wir Lewis kennen. Das muss man vielleicht diskutieren, aber ich glaube nicht, dass wir groß Einfluss nehmen können", so Wolff. Am Ende gewann Hamilton das Rennen mit sechs Zehntel Vorsprung auf seinen Teamkollegen Nico Rosberg.

"Die Tatsache, dass beide nach 66 Runden 0,6 Sekunden - trotz unterschiedlicher Strategien - auseinanderlagen, beweist, dass beide auf dem gleichen Level kämpfen - unabhängig davon, dass Lewis vier Rennen hintereinander gewonnen hat. Mit ein paar Runden mehr, hätte Nico vermutlich gewonnen, aber hätte, wäre, wenn gibt es nicht", betonte Wolff. Mit seinem Sieg in Barcelona übernahm Hamilton die WM-Führung. "Die Intensität ist schon groß zwischen den beiden", gibt Wolff zu.

Lauda als Mentor für Hamilton

"Man kann nicht erwarten, dass die beiden auf Kuschelkurs gehen, wenn sie wissen, dass sie das Werkzeug haben, um Weltmeister zu werden. Deswegen gehe ich davon aus, dass sich die Intensität dieses Zweikampfes noch zuspitzen wird. Es liegt an uns, das richtig zu managen und sicherzustellen, dass das alles immer in einem korrekten Rahmen bleibt." Eine wichtige Rolle nimmt dabei Niki Lauda ein. Der Österreicher fungiert nicht nur als Mercedes-Vorstandsvorsitzender, sondern auch als Mentor von Hamilton.

"Lewis respektiert Niki, weil er dreifacher Weltmeister ist. Wir schreiben - entgegen dem, was in den Zeitungen steht - Lewis nicht vor, dass er seine Hunde und seine Freundin zu Hause lassen soll. Lewis macht es so, wie er es für richtig hält. Niki ist für Lewis ein wichtiger Mentor, die Gespräche der beiden bringen etwas", betonte der Mercedes-Motorsportchef.