Fünftes Saisonrennen, fünfter Silberpfeilsieg: So viel schien schon vor dem Rennen festzustehen. Nur welcher Mercedes-Fahrer würde triumphieren? Erst in den Schlussrunden kamen sich Lewis Hamilton und Nico Rosberg so nahe, dass es ein direktes Duell gab. Rosberg kam jedoch trotz der weichen Reifen und etwas höheren Pace nicht mehr an seinem Teamkollegen vorbei, der damit zum vierten Mal in Folge in dieser Saison triumphierte und Rosberg als WM-Führenden ablöste.

"Insgesamt war Nico etwas schneller, zum Glück konnte ich ihn hinter mir halten", sagte Hamilton. Rosberg wähnte sich mehr als nur in Schlagdistanz. "Eine Runde mehr und ich hätte es versuchen können", betont er. "Platz 2 ist immer noch okay, ich bin immer noch nah dran an ihm in der WM-Wertung und es stehen noch viele Rennen aus."

Die Punkteränge: Platz drei ging an Daniel Ricciardo, der ein gutes, wenn auch unauffälliges Rennen auf dem Podium beendete. Sebastian Vettel erlebte ein ereignisreicheres Rennen. Der Weltmeister kämpfte sich nach seinem Getriebeproblem mit anschließender Strafversetzung um elf Plätze nach vorne und belegte hinter seinem Teamkollegen Rang vier.

Valtteri Bottas lieferte als fünfter ein gutes Ergebnis für Williams ab. Ferrari belegte die Ränge sechs und sieben mit Fernando Alonso und Kimi Räikkönen, der auf der letzten Runde noch von beiden Silberpfeilen überrundet wurde.

Der WM-Stand: Der vierte Saisonsieg bringt Lewis Hamilton 100 WM-Punkte und damit die Führung in der Fahrerwertung. Nico Rosberg wird damit erstmals in dieser Saison abgelöst. Er liegt drei Zähler hinter seinem Teamkollegen. Daniel Ricciardo ist mit 39 Punkten weit abgeschlagen Dritter. Bei den Konstrukteuren dominiert Mercedes genauso deutlich.

Der Start: Problemfrier Start für die Silberpfeile: Lewis Hamilton setzte sich gegen Nico Rosberg durch und in den Folgerunden locker ab. Valtteri Bottas überholte Daniel Ricciardo auf dem Weg in Kurve eins und Romain Grosjean behauptete sich gegen die anstürmenden Ferrari von Kimi Räikkönen und Fernando Alonso.

Die Zwischenfälle: Zu Beginn des Rennens gab es eine leichte Berührung zwischen Kevin Magnussen und Sebastian Vettel. Der McLaren-Fahrer streifte mit seinem Frontflügel das Hinterrad des Deutschen - dies blieb jedoch ohne Folgen. Eine Untersuchung leiteten die Rennkommissare hingegen für eine Kollision zwischen Pastor Maldonado und Marcus Ericsson ein. Der Venezolaner erhielt dafür eine 5-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe.

Die Strategien: Mercedes setzte seine beiden Fahrer auf unterschiedliche Strategien - nicht mit Blick auf die Anzahl der Boxenstopps, beide stoppten zwei Mal. Hamilton startete auf den Option-Reifen und wechselte in Runde 18 auf einen zweiten Satz Options. Rosberg fuhr ebenfalls auf den Options los und wechselte in Runde 21 auf die Prime-Reifen. Im Schlussspurt waren die Vorzeichen nach den zweiten Reifenwechseln dann umgekehrt: Hamilton auf Prime und Rosberg auf Option.

Die Ausfälle: Verkorkstes Wochenende für Jean-Eric Vergne. Der Franzose wurde nach einem verlorenen Rad im Freien Training um 10 Plätze strafversetzt. Im Rennen musste er seinen Toro Rosso dann mit einem technischen Defekt am Auspuff abstellen. Elf Runden später musste auch Kamui Kobayashi mit einem Bremsdefekt aufgeben.

Die Analyse: Das Kräfteverhältnis ist auch beim Europa-Auftakt unverändert - die Updates aller Teams konnten Mercedes nicht Einhalt gebieten. Die Silberpfeile fahren weiterhin in ihrer eigenen Welt. Daniel Ricciardo bestätigte die zweitstärkste Position für Red Bull und auch Sebastian Vettel wusste mit seiner Aufholjagd zu überzeugen.

Die Top-Facts des Rennens

  • Fünftes Rennen, fünfter Mercedes-Sieg
  • Hamilton neuer WM-Spitzenreiter
  • Vettel macht nach Strafversetzung elf Plätze gut
  • Erste Saisonpunkte für Lotus
  • Ferrari in letzter Runde überrundet