In der Formel 1 dreht sich in diesem Jahr alles ums Spritsparen. Im Rennen dürfen die Boliden nur noch 100 Kilogramm Benzin verbrauchen, zudem ist die Durchflussmenge auf 100 Kilogramm pro Stunde begrenzt. Der Benzindurchfluss wird dabei von einem Einheitsteil überwacht, dem Fuel-Flow-Meter. Genau um diese Details dreht es sich bei der Disqualifikation von Daniel Ricciardo, dessen Bolide beim Australien Grand Prix die maximale Benzindurchflussmenge von 100 Kilogramm pro Stunde überschritten und damit gegen Artikel 5.1.4 des technischen Reglements und 3.2 des sportlichen Reglements verstoßen haben soll.
Bei Red Bull ist man vom Urteil wenig begeistert, so soll doch der Einheits-Flow-Meter schon das ganze Wochenende für Probleme gesorgt haben und gleich mehrfach gewechselt worden sein. "Hoffentlich wird im Berufungsprozess klar, dass das Auto zu jeder Zeit den Regeln entsprochen hat", hofft Christian Horner im Gespräch mit Adam Cooper. "Die Sensoren wurden von der FIA abgestimmt, haben aber bei vielen Teams für Probleme gesorgt. Seit den ersten Testfahrten gab es immer wieder Abweichungen."
"Wir hätten keinen Protest eingelegt, wenn wir nicht davon ausgehen würden, eine Chance zu haben. Das ist sehr enttäuschend, dass das passiert ist, denn es ist sicherlich nicht der Fehler von Daniel", stellt Horner seine Meinung deutlich dar. "Ich denke auch, dass es nicht der Fehler des Teams ist. Ich glaube, dass wir immer regelkonform gehandelt haben und die Untersuchungen und Dokumente, die wir für den Protest einreichen werden, belegen das."
Mitgefühl bekam Ricciardo von seinem Teamkollegen Sebastian Vettel. "Es tut mir sehr leid für Daniel. Es gibt einfach nichts Besseres als ein gutes Ergebnis beim Heimrennen", so der Weltmeister, dessen Rennen in der fünften Runde nach einem Motorschaden beendet war.
Renault unterstützt Red Bull beim Protest
Insgesamt hat Red Bull den betreffenden Sensor an Ricciardos Auto mehrfach gewechselt. Nach Problemen am Freitag versuchte man es im Qualifying mit einem anderen Fuel-Flow-Meter, der allerdings einen Defekt aufwies. So baute man für das Rennen wieder den Sensor aus den Freitagstrainings ein. "Es ist eine unausgereifte Technik und es ist unmöglich dem Sensor zu 100 Prozent zu vertrauen, nachdem wir in beinahe jeder Session Probleme damit hatten."
Schon während des Rennens hätte sich herausgestellt, dass der Sensor nicht richtig funktioniert. Die FIA meldete den zu hohen Spritverbrauch an das Team, doch Red Bull konnte oder wollte nicht sofort reagieren. "Wir haben dem Sensor nicht vertraut. Wir haben unseren Daten vertraut. Andernfalls wären wir in eine Situation gekommen, in der wir die Leistung des Motors erheblich reduziert hätten, obwohl wir glaubten uns komplett in den Regeln zu bewegen."
Das letzte Wort rund um den Fuel-Flow-Meter und der Ausschluss von Daniel Ricciardo ist also noch nicht gesprochen. Bereits kurz nach Verkündung der Disqualifikation legte Red Bull einen Protest ein. Die Entscheidung um den zweiten Platz wird also am grünen Tisch fallen. "Wir werden alles dafür tun, Red Bull bei ihrer Berufung gegen die Entscheidung der Stewards zu unterstützen", ließ auch Renaults Einsatzleiter Remi Taffin wissen.
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