Nico Rosberg heißt der erste Sieger der neuen Formel-1-Ära. Der Deutsche sicherte sich in überlegener Schumacher-Vettel-Manier mit dem überragenden Silberpfeil den Auftaktsieg. Während Rosberg im F1 W05 bis zum Ziel die Konkurrenz deklassierte, konnte sich Lewis Hamilton noch nicht so richtig mit dem neuen Boliden anfreunden. Sein Verbrennungsmotor lief nur auf fünf statt sechs Zylindern, das Frühe Aus war die logische Folge.

"Dass wir Lewis am Anfang verloren haben, trübt das ganze ein bisschen", musste auch Mercedes-Benz Motorsportchef Toto Wolff gestehen. Der Österreicher sprach von einem Tag mit "Licht und Schatten", akzeptierte aber am Ende den bitteren Ausfall: "Ich würde sagen, das muss man so hinnehmen."

Erstes Kräfteverhältnis

Wieso genau der Zylinder ausfiel ist noch unbekannt, fest steht nur, dass dem Briten vom Start weg Leistung fehlte. "Das ist noch nie passiert. Bei keinen Testfahrten ist das aufgetreten", tappt auch Niki Lauda noch im Dunkeln.

Trotzdem lassen sich nach dem ersten Rennen zumindest etwas genauere Aussagen über das Kräfteverhältnis treffen. "Im Moment sieht es so aus, als wären wir von der Pace her ein klein wenig vor allen anderen", so Wolff. Dahinter hat der Österreicher auch schon eine Reihenfolge ausmachen können: "So wie sie ins Ziel gefahren sind."

"Erst Red Bull, dann McLaren. Was wir heute aber noch nicht gesehen haben, waren die Williams", gab der Motorsportchef noch zu bedenken. Für Felipe Massa war das Rennen nach Kurve eins gelaufen, Valtteri Bottas beschädigte seinen Reifen an einer Mauer und fiel zwischenzeitlich weit zurück. Trotzdem reichte es nach starker Aufholjagd noch für Rang sechs.

Lauda hat angst vor Déjà-vu

"Die werden noch kommen", ist sich Wolff sicher. Größer ist die Angst bei Mercedes aber wohl vor Red Bull: "Red Bull hat massiv aufgeholt. Wir müssen die Entwicklungskurve steil halten und die Standfestigkeit verbessern."

Die Angst vor einer erneuten Red-Bull-Dominanz ist groß, Foto: Sutton
Die Angst vor einer erneuten Red-Bull-Dominanz ist groß, Foto: Sutton

Auch Lauda warnt vor der Gefahr des Weltmeisters: "Sie haben die Probleme der Testfahrten in den Griff bekommen, sonst wären sie nicht Zweiter geworden. Wenn Renault die volle Power auf die Straße bringt, dann sind sie absolut da." Auch der Vorsitzende des Aufsichtsrats mahnte an, die Entwicklung weiter voranzutreiben.

"Damit nicht das gleiche passiert wie im letzten Jahr", so Lauda. Mercedes startete im vergangenen Jahr stark in ins Jahr und konnte bis zur Halbzeit der Saison Red Bull unter Druck setzten. Anschließend verloren die Silberpfeile den Anschluss und mussten Sebastian Vettels Siegesserie tatenlos zusehen.