Felipe Massa nimmt die doppelte Punkte-Vergabe beim letzten Rennen der Saison 2014 in Abu Dhabi gelassen. "Ehrlich gesagt: Vielleicht ist es gut, vielleicht ist es schlecht - wenn es dir hilft, ist es immer gut", erklärte der Brasilianer.

Der Williams-Pilot verbindet mit dieser neuen Regel eine schmerzhafte Erinnerung. "Wenn ich diese doppelten Punkte gehabt hätte, wäre ich jetzt Weltmeister", dachte er zurück. 2008 siegte er in Interlagos und war für 38 Sekunden Weltmeister, bis Lewis Hamilton die Ziellinie als Fünfter überquerte und sich das eine nötige Pünktchen zum Titel sicherte. Hamilton holte damals mit 98 Punkten den Titel, Massa hatte 97. Mit der neuen Regel wäre Massa mit 107 Punkten (Hamilton 102) Weltmeister geworden.

Letztlich sei es im Vorfeld unmöglich zu sagen, wie sich die doppelten Punkte am Ende dieser Saison auswirken. "Es ist eine verrückte Sache, vielleicht interessant", überlegte der 32-Jährige. "Wenn es eine interessante Meisterschaft ist, kann es vielleicht helfen. Wenn die Meisterschaft nicht interessant ist, wird es auch nicht mehr viel ändern."

Abt mit Alternativ-Vorschlag

Auch GP2-Pilot und Motorsport-Magazin.com-Kolumnist Daniel Abt hat die neue Punkteregel zur Kenntnis genommen. "Ich halte diese Änderung für etwas unglücklich, sehe sie aber nicht so negativ wie viele andere. Bernie Ecclestone wollte diese Regel bei den letzten drei Rennen anwenden. Das hätte mir besser gefallen", so der Hilmer-Pilot.

Für ein weiteres Spannungselement hätte Abt noch einen anderen Vorschlag: "Ich fände es gut, wenn es für die Pole Position noch einen Punkt gäbe. Nach dem Qualifying darf man eigentlich nichts mehr am Auto ändern. Deswegen stellen viele das Auto auf Rennsetup ein und erachten das Qualifying vielleicht gar nicht mehr für wichtig. Durch Punkte könnte man da wieder einen neuen Anreiz schaffen - oder auch bei der schnellsten Rennrunde. Diese Änderungen hielte ich für coole Features."