Stotter-Start für die neue Formel-1-Ära. Bei den Testfahrten in Jerez kamen die neun anwesenden Teams (Lotus und Marussia fehlten noch) gemeinsam gerade einmal auf 93 absolvierte Runden. Das sind gerade einmal vier mehr als Paul di Resta beim Testauftakt 2013 in Jerez im neuen Force India zurücklegte.

Beim Start in die neue Turbo-Ära war hingegen Kimi Räikkönen mit 31 Umläufen der mit Abstand fleißigste Fahrer des Tages. McLaren: Fehlanzeige. Red Bull: 3 Runden. Mercedes: 18 Runden. Dabei erwischte selbst Räikkönen einen holprigen Start in den Tag: bereits auf seiner ersten Ausfahrt am Vormittag blieb er mit dem neuen F14 T liegen und musste an die Box zurückgeschleppt werden. Das Team hatte den Finnen als Vorsichtsmaßnahme angewiesen, das Auto am Streckenrand abzustellen.

Räikkönen war von der geringen Anzahl der Runden aller Neuwagen nicht überrascht. "Natürlich möchte jeder mehr Runden fahren, auch wir, aber das ist ganz normal nach einer so großen Regeländerung", betonte der Finne, der sich hauptsächlich auf Funktionschecks der Onboard-Systeme und Aerodynamik-Mappings konzentrierte. Erst mit etwas mehr Testerfahrung erwartet er höhere Rundenanzahlen bei allen Teams. Seine Bestzeit ist angesichts der Umstände wenig aussagekräftig.

"Obwohl wir gerne mehr Runden gefahren wären, war es für den ersten Tag okay", betonte Räikkönen, der gegen Ende des Testtages auf leicht feuchter Strecke kein Risiko mehr eingehen wollte und in der Box blieb. "Die größte Herausforderung ist es, alle Neuerungen zum Funktionieren zu bringen und zusammen zu arbeiten", verriet er. "Es macht keinen Sinn, Vergleiche [mit den alten Autos] zu ziehen. Jetzt ist alles ganz anders."

Die neuen Autos seien kniffliger als die bisherigen. "Die Rundenzeiten haben bei diesem Test keinerlei Bedeutung", so Räikkönen. "Erst in Bahrain werden wir langsam klarer sehen." Aus fahrerischer Sicht bestätigten sich Räikkönens Annahmen, dass sich für ihn mit den Turbos nicht allzu viel im Cockpit ändert. Nur etwas länger möchte er bei der nächsten Ausfahrt dann hinter dem Lenkrrad sitzen.