Wie hat es sich angefühlt, als du die Nachricht erhieltst, dass du 2014 das Toro-Rosso-Cockpit bekommst? Warst du überrascht?
Daniil Kvyat: Viele Leute haben es nicht kommen sehen, aber ich wusste seit kurz nach Spa, dass es möglich ist. Aber natürlich ist es immer eine Überraschung, wenn sie es dir sagen, denn man kann nie sicher sein, vor allem weil es zwischen mir und Antonio [Felix da Costa] eine große Rivalität um den Platz gab. Als sie sagten, dass ich das Cockpit bekomme, war es eine enorme Freude und eine große Erleichterung. Ich war natürlich für alles bereit, aber die Formel 1 ist eine großartige Option und ich bin wirklich glücklich, dass es geklappt hat.

Die Formel 1 war dein großes Ziel von Kindesbeinen an, oder?
Daniil Kvyat: Ich habe meine Karriere natürlich mit dem Ziel begonnen, eines Tages hier zu sein und es fühlt sich fantastisch an. Aber wenn man einmal hier ist, beginnt man, an etwas anderes zu denken. Man möchte sich nach oben arbeiten, das ist mein Ziel.

Du scheinst dich in der Formel-1-Welt sehr schnell eingelebt zu haben.
Daniil Kvyat: Ich versuche einfach, ruhig zu bleiben und die Dinge locker zu nehmen. Ich beschäftige mich mit der Medienarbeit nicht so sehr, sondern beantworte einfach die mir gestellten Fragen (lacht).

Daniil Kvyat ist in der Formel 1 angekommen, Foto: Sutton
Daniil Kvyat ist in der Formel 1 angekommen, Foto: Sutton

Warst du nervös, als du in Austin zum ersten Mal im Wagen Platz nahmst?
Daniil Kvyat: Ja, ein bisschen schon, denn es gab viele neue Dinge für mich zu lernen, aber am Ende lief alles sehr gut und ich habe schnell das Vertrauen in das Auto gefunden.

Du hast auch zum ersten Mal an einer Fahrerbesprechung teilgenommen. Wie wurdest du von deinen Kollegen aufgenommen?
Daniil Kvyat: Ein paar der Jungs wie Daniel [Ricciardo] und Jean-Eric [Vergne] kannte ich schon gut, aber die meisten waren mir neu.

Kanntest du auch schon Sebastian Vettel?
Daniil Kvyat: Das letzte Mal sprach ich 2010 mit ihm, als er noch nicht Weltmeister war. Wir haben uns schon länger nicht mehr unterhalten.

Hast du ihn bei Red Bull noch nicht besucht?
Daniil Kvyat: Nein, denn schlussendlich sind wir zwei Teams. Ich laufe Sebastian nicht nach, um ihm seine Zeit zu stehlen, nur um mit ihm zu reden, wenn es nichts zu besprechen gibt.

Wie sieht dein Ziel für 2014 aus? Möchtest du Jean-Eric schlagen?
Daniil Kvyat: Am Ende möchte man so gut wie möglich sein, daher lautet das Ziel, sich im Wagen so schnell es geht wohl zu fühlen. Das ist das Hauptziel und keine spezielle Position oder der Zeitpunkt für die ersten Punkte. Ich möchte es einfach laufen lassen, mich verbessern und das bestmögliche Ergebnis erzielen.

Du wirst zuerst sehen müssen, auf welchem Level sich der Wagen befindet...
Daniil Kvyat: Ja, es hängt viel vom Fahrer, vom Team und von vielen anderen Faktoren ab. Wir werden versuchen, am Anfang einen so guten Job wie möglich zu machen und wollen nie aufhören, uns weiterzuentwickeln.

Auf den jungen Russen warten viele neue technische Aspekte, Foto: Sutton
Auf den jungen Russen warten viele neue technische Aspekte, Foto: Sutton

Glaubst du, dass es für dich einfacher wird, weil 2014 wegen des neuen Reglements alle bei null starten werden?
Daniil Kvyat: Die neuen Regeln haben zwei unterschiedliche Seiten. Es ist vermutlich etwas schwieriger für einen Rookie sich anzupassen, weil die anderen viel Erfahrung in der Formel 1 haben, aber andererseits ist es besser, denn was sie über viele Jahre gelernt haben, zählt nun nichts mehr.

Wie groß ist der Unterschied bei der technischen Arbeit zwischen der GP3 und der Formel 1?
Daniil Kvyat: Ich denke, das ist der größte Schritt. Es arbeiten so viele Leute hier und in der Fabrik. Es gibt so viele kleine Faktoren und Details, das ist einfach nur unglaublich. Ich muss einen großen Schritt bezüglich meines technischen Wissensstands machen.

Interessieren dich die technischen Aspekte oder hast du dich darauf bisher nicht so sehr konzentriert?
Daniil Kvyat: Doch, sobald ich wusste, dass ich in der Formel 1 fahre, war ich ein paar Tage in der Fabrik, um einige Dinge über den Wagen zu lernen. Das wird eine wichtige Sache für nächstes Jahr.

Wie ist das Feedback der Ingenieure?
Daniil Kvyat: Es ist in Ordnung. Aber am Ende ähnelt es dem, was Jean-Eric oder Daniel sagen. Sie sehen, dass sie meinen Informationen vertrauen können.

Weißt du, dass man dich Deutschland bereits den neuen Vettel nennt? Ihr schaut euch ein wenig ähnlich...
Daniil Kvyat: Das ist ein guter Vergleich (lacht).