Saisonfinale in Brasilien. In Austin gab es viel Vielversprechendes. Kann man das hier wiederholen, vielleicht sogar mit beiden Autos?
Monisha Kaltenborn: Ich hoffe doch. Es sollte sich an der Konkurrenzfähigkeit des Autos nichts geändert haben. In Brasilien weiß man sowieso nie, was passieren kann, weil sich die äußeren Bedingungen sehr schnell verändern können. Insofern sind alle Chancen da.

Esteban war in Austin auch nicht schlecht. Aber dann gab es die Strafe. Wie ist man im Team damit umgegangen, wie hat man die Strafe gesehen?
Monisha Kaltenborn: Wichtig ist, dass man sich als Fahrer grundsätzlich nicht in solche Situationen begibt. Denn die Strafe ist eine Ermessenssache der Stewards. Daher sollte man überhaupt nicht in diese Situation geraten. Das haben wir ihm versucht zu erklären. Wir können die Strafe nicht beeinflussen, wir können nicht beeinflussen, wie die Personen denken und wie sie es empfinden. Deswegen ist es wichtig, gar nicht erst dorthin zu kommen.

Viele Fahrer mögen Brasilien, die Strecke und die Atmosphäre. Andere schimpfen über die Räumlichkeiten. Wie sehen sie das?
Monisha Kaltenborn: Ich finde es hier schön. Natürlich sind wir hier auf sehr engem Raum zusammen und wir kommen gerade aus Austin und sind viel mehr Platz und Fläche gewohnt, aber es hat hier eine eigene Atmosphäre. Das macht doch den Charakter dieser Rennstrecke aus und bringt uns alle wieder näher zusammen. Das ist gerade da schön, wo das Ende der Saison ist und man sich erst in einigen Monaten wieder sieht.

Das Ende der Saison ruft immer die Frage nach der Bilanz hervor. Wie sieht die aus?
Monisha Kaltenborn: Es war eine schwierige Saison. Natürlich hätte manches auf der Performance-Seite nicht sein müssen. Wir hatten zu Beginn der Saison hohe Erwartungen, vor allem wenn man sich die letzte Saison ansieht. Die haben sich zu Beginn des Jahres nicht erfüllt. Auch die anderen Schwierigkeiten haben natürlich genauso dazu beigetragen, dass wir an der Performance nicht so schnell etwas ändern konnten. Auf der anderen Seite denke ich, dass das Team sehr stark aus dieser schwierigen Situation herausgekommen ist, weil wir das Auto besser verstehen. Wir haben gelernt, uns auch auf andere Dinge zu fokussieren, weil wir es schlicht machen mussten. Wenn man so etwas aus so einer Situation herausnehmen kann, dann ist es doch genau das Richtige.