Kein Geld, kein Kimi - diese Schlagzeile sorgte für Aufsehen. Kimi Räikkönen wird angeblich seit Beginn der Saison von Lotus nicht für seine Dienste bezahlt. Nun droht der Finne mit einem Streik, will die letzten beiden Saisonläufe in Austin und Sao Paulo auslassen, sollte das Geld nicht endlich auf seinem Konto eintreffen. Auch wenn im Fahrerlager und unter den Fans die meisten Verständnis für die Haltung Räikkönens aufbringen, so gibt es dennoch auch kritische Stimmen. Formel-1-Boss Bernie Ecclestone kann beide Seiten in gewisser Weise verstehen.
"Er hat einen Vertrag mit jemandem unterschrieben und sie müssen ihn zahlen", so der Brite. "Es tut mir leid für ihn, aber er hätte, als er den Vertrag unterschrieben hat, etwas vernünftiger sein müssen und wissen müssen, was er da unterschreibt." Damit spielt Ecclestone vermutlich auf eine Vertragsklausel Räikkönens an, die ihm exorbitante Prämien für jeden eingefahrenen Punkt garantiert. Bei derzeit 183 Zählern kommt somit eine stattliche Summe von geschätzt mehr als 20 Millionen Euro zusammen.
Ecclestone war in den 1970er Jahren Teamchef des Rennstalls Brabham und damals schon bekannt dafür, seine Fahrer finanziell an der kurzen Leine gehalten zu haben. Dennoch hätte es eine solche Situation bei ihm nicht gegeben, wie er im Mirror versprach. "Wenn er für mich gefahren wäre, ich hätte ihn bezahlt." Seit dem Bekanntwerden des Missstandes tauchen immer mehr Geschichten von Fahrern auf, die von ihren Teams nicht oder nur teilweise bezahlt werden. Ecclestone sieht darin aber keine generelle Krise. "Nein, es ist kein Grund zur Besorgnis den ganzen Sport."
Villeneuve steht hinter Räikkönen
Einen Ratschlag, wie sich Räikkönen nun verhalten sollte, wollte der Formel-1-Zampano aber nicht geben. "Wenn er ein paar Rennen auslassen will, dann liegt das an ihm. Aber er kennt die Konsequenzen dafür." Konsequenz könnte sein, dass Räikkönen seine Gehaltsansprüche verliert, weil auch er seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen ist. Ohne Rücksicht auf mögliche Konsequenzen würde Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve handeln. "Wenn ich er wäre, dann würde ich nicht nach Austin oder nach Sao Paulo reisen, wenn ich nicht bezahlt worden wäre."
"Wenn mir das passiert wäre, dann wär ich nicht so geduldig geblieben", so Villeneuve weiter. Auch die Konversation am Boxenfunk vergangenen Sonntag in Indien verurteilt der Kanadier schwer. "Sie hatten recht in der Sache, dass er für Grosjean Platz machen sollen. Aber nicht in diesem Ton. Er hat bis dahin einen fantastischen Job für sie erledigt. Und wer hätte so lange gearbeitet ohne dabei bezahlt zu werden?" Stimmen, Räikkönen würde nicht nur des Geldes wegen sondern auch zu seinem Vergnügen fahren, will Villeneuve nicht gelten lassen. "Er ist ein professioneller Rennfahrer. Das ist sein Job."
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