Die Geschichte um den vermeintlichen Einsatz einer Traktionskontrolle bei Red Bull sorgte kurz vor dem Großen Preis von Korea für Wirbel. Ob Traction Control oder Motor-Mapping am Rande der Legalität: Viel wurde über die Performance-Dominanz der Bullen beim Nachtrennen in Singapur spekuliert und teilweise an den Haaren herbei gezogen. Sebastian Vettel hatte nun seine ganz eigene Art, mit den Gerüchten umzugehen. "Die hat super funktioniert in Singapur", sagte der Champion mit Blick auf die Traktionskontrolle. "Wir haben den ganzen Freitag und Samstag getüftelt und am Sonntag hat es erstmals richtig funktioniert. Ich denke, dass es bei den nächsten Rennen auch so weitergeht und dass wir dann noch mehr von dem System profitieren können."

Doch bevor sich nun allgemeines Entsetzen breitmacht, dass Vettel den Einsatz des verbotenen Systems zugegeben hat: Vorsicht, seine Kommentare waren ausschließlich ironischer Natur. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht führte Vettel die Geschichte weiter aus und versuchte dabei sogar, ernst zu bleiben: "In Korea ist das System vielleicht nicht so entscheidend. Aber auf engeren Kursen wird es wieder eine größere Rolle spielen." Angst, dass ihm nun Schlagzeilen a la 'Vettel gesteht Einsatz von Traktionskontrolle' um die Ohren gehauen werden - sollte der eine oder andere Zuhörer die Ironie nicht verstanden haben - hatte Vettel nicht.

"Nein. Wenn nicht, kann man das ja weiterführen, bis es funktioniert", antwortete der Heppenheimer auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. Überhaupt nahm Vettel all die Gerüchte um ein möglicherweise verbotenes Auto lediglich mit einem Schulterzucken zur Kenntnis: "Wir nehmen das eher mit Humor als mit Ernst. Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung und jeder kann sehen, was er will.

Auch Titelrivale Fernando Alonso ließ sich nicht auf die Spekulationen rund um den großen Gegner ein. Die Aussagen des ehemaligen F1-Teamchefs Giancarlo Minardi, der gehört haben will, dass der Red Bull ganz anders klingt als die anderen Autos, nahm er gelassen hin. "Ich habe davon gehört, aber darüber zerbreche ich mir nicht den Kopf", so Alonso. Dass der von einem Renault-Motor befeuerte RB9-Bolide andere Geräusche mache, sei sowieso kein Geheimnis. "Schon bei den Winter-Tests in Barcelona standen wir in den Kurven und haben uns die Gegner angeschaut", sagte der Spanier. "Schon damals hatte der Red Bull einen ganz anderen Sound."

Damit wollte Alonso jedoch nicht ausdrücken, dass bei der Konkurrenz wirklich etwas faul sein könnte. "Ich denke schon, dass sie etwas ganz anderes einsetzen als wir. Aber ich denke auch, dass das absolut in Ordnung und regelkonform ist. Red Bull hat bisher jeden Test bestanden, also liegt es an uns, einen besseren Job zu machen als sie." Erst kürzlich hatte die FIA grünes Licht gegeben: Der Red Bull entspreche dem Reglement, es habe bei Kontrollen keine Probleme gegeben.