Der neue Lotus mit dem langen Radstand ist in Monza lediglich Titelkandidat Kimi Räikkönen vorbehalten, Romain Grosjean wird mit dem kürzeren Fahrzeug vorlieb nehmen müssen. "Kimi testet den langen Radstand am Freitag, und wenn es nötig ist, können wir auf die alte Version zurückgehen", bestätigte Räikkönens Renningenieur Mark Slade gegenüber finnischen Medien. Er glaubt aber nicht, dass das nötig sein wird: "Wir erwarten, dass der Lange besser sein wird." Bereits in Malaysia musste Romain Grosjean auf einen neuen Frontflügel verzichten, in Silverstone hatte nur Räikkönen den Drag Reduction Device (DRD).

Technikexperte Gary Anderson erklärt, wie der längere Radstand erzielt wurde: "Lotus hat die Vorderreifen nach vorne bewegt, nach meiner Schätzung um etwa zehn Zentimeter. Das bedeutet neue Querlenker oben und unten und neue Pushrod-Aufhängungen. Das ist schon eine große Sache." Der Vorteil dabei sei, dass die Reifen weiter von den Seitenkästen entfernt sind, wodurch sich die Turbulenzen, die die Reifen verursachen, weniger auf die Abtrieb-erzeugenden Teile auswirken.

"Auch beim Bremsen bringt das Vorteile mit sich, was auf dieser Strecke sehr wichtig ist", so der frühere Jordan-Designer weiter. "Es bedeutet weniger Gewichtsverlagerung nach vorne. Das ist für die Rundenzeit vielleicht nicht signifikant, aber es könnte die Reifen beim Bremsen etwas mehr schonen."