Kimi Räikkönens Zukunft ist abseits der Strecke das heißteste Thema in der Formel 1. Seit Mark Webbers Abschiedsverkündigung aus der Formel 1 zum Ende des Jahres gilt der Finne als Anwärter auf das Red-Bull-Cockpit neben Sebastian Vettel. "Red Bull will mich, aber ich habe noch andere Möglichkeiten - das wird sich mit der Zeit zeigen", heizte der wortkarge Finne die Gerüchteküche noch weiter ein. Wann genau sich der Eismann konkret zu seiner Zukunft äußern will, wisse nicht einmal er selbst: "Natürlich werde ich mich zu einem gewissen Zeitpunkt entscheiden, aber es gibt noch einige Dinge, die richtig sein müssen und gut Ding will Weile haben. Ich habe keine Deadline."

Auch Lotus hat den Verbleib des hauseigenen Superstars noch nicht abgeschrieben und will um Räikkönen kämpfen. Beim Team aus Enstone konnte Räikkönen bislang sein Ding durchziehen und ließ sich nicht durch Sponsoren-Events und ähnliche Verpflichtungen einzwängen - ein Umstand, auf den der frühere Weltmeister seit jeher großen Wert legte. Und legen wird. "Ich will tun, was ich tun will", brachte er es in einem Interview mit der offiziellen Formel-1-Homepage auf den Punkt. "Ich habe immer versucht, in dieser Hinsicht das Maximum herauszuholen. Aber ja, bei manchen Teams gibt es etwas mehr zu tun als bei anderen. Das hängt größtenteils von den Sponsoren ab. Jedes Team ist anders und manchmal muss man eine bittere Pille schlucken. Es gibt keine perfekte Welt..."

Gleichzeitig betonte Räikkönen, dass es nicht nur die Sache mit der so wichtigen Privatsphäre sei, die am Ende den Ausschlag gibt. Schließlich will er ja noch einmal die Weltmeisterschaft gewinnen. Da klingt Red Bull mit Design-Genie Adrian Newey natürlich nahe liegend, aber Räikkönen winkte ab. "Es gibt da nicht nur eine Sache", erklärte er. "Es gibt Dinge, die mit dem Rennfahren zusammenhängen und andere Sachen abseits davon. Es ist niemals nur eine Sache, die mich etwas entscheiden lässt, sondern das Gesamtpaket. So überraschend das auch klingen mag, ich achte auf Details."

Ein Detail in der Wechselangelegenheit könnte auch der Teamkollege sein. Immer wieder heißt es, dass Räikkönen ein guter Kumpel von Vettel sei und diese Kombination deshalb passen würde. Dass der Teamkollege aber eigentlich gar nicht so wichtig sei, hatte der amtierende Weltmeister selbst bereits betont. Räikkönen stimmte zu. "Das spielt bei meiner Entscheidung keine Rolle", versicherte er. Auch wolle er allein bestimmen, wohin seine Zukunft führt: "Ich treffe die Entscheidung. Wenn sie gut oder schlecht ist, kann ich mir das selber anhängen. Dann kann ich damit leben, es ja war meine Wahl."

Dass wohl so ziemlich jedes Team - mit wenigen Ausnahmen - einen Top-Fahrer wie Räikkönen gern verpflichten würde, wunderte ihn nicht. Er habe bei seinem Comeback gezeigt, dass er vom Speed seiner alten Tage nichts verloren habe. "Als ich im vergangenen Jahr zurückkehrte, war ich nicht so schlecht und dieses Jahr läuft es einigermaßen okay", so Räikkönen. "Es ist immer das Ziel, Weltmeister zu werden, deshalb sind wir hier. Wenn es dieses Jahr nicht passiert, dann werden wir es in der Zukunft wieder versuchen. Wenn es nicht klappt, dann ist das so - aber zumindest werden wir es weiter probieren."